Wie die "FAZ" unter Berufung auf Verhandlungskreise
berichtet, verhandelt Axel Springer exklusiv mit Constantin Medien über den Kauf des Sportsenders. Damit wären Sky und Freenet aus dem Rennen. Dem Pay-TV-Riesen und dem Telekommunikationsanbieter wird ebenfalls Interesse an Sport 1 nachgesagt. Sollte der Deal mit Springer scheitern, stünden die beiden Rivalen aber weiter bereit, will die "FAZ" erfahren haben.
Der Verkauf von Sport 1 erfolgt laut "FAZ" aus der Not heraus. Dem Bericht zufolge wird im kommenden April eine Constantin-Schuldverschreibung über 65 Millionen Euro fällig. Ein Darlehen von Unicredit soll schon Ende September auslaufen. Daher braucht das Unternehmen, das im Frühjahr mit einem öffentlich ausgetragenen Streit zwischen Aufsichtsratschef Dieter Hahn und dem ehemaligen
Constantin-Vorstandschef Bernhard Burgener über den Verkauf der Filmsparte
für Schlagzeilen sorgte, dringend Geld. Sollte der Verkauf von Sport 1 scheitern, könnte das den Fortbestand des Unternehmens gefährden, heißt es im
Geschäftsbericht für das Jahr 2016. Dort weist die als Abschlussprüfer engagierte Wirtschaftsprüfungsgesellschaft PricewaterhouseCoopers in einem Vermerk darauf hin, dass der "Fortbestand der Gesellschaft durch Risiken bedroht ist" und "vom Abschluss einer geeigneten Anschlussfinanzierung für laufende Finanzeirungsmaßnahmen" abhängig sei.
Eine Bestätigung dafür, dass Constantin exklusiv mit Springer über Sport 1 verhandelt, gibt es bislang nicht. Bei Constantin Medien war bislang niemand für eine Stellungnahme zu erreichen. Eine Springer-Sprecherin bemühte gegenüber HORIZONT Online eine Formulierung, die der Konzern zu solchen Anlässen immer wieder ausgräbt: "Zu Marktspekulationen äußern wir uns nicht".
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