Der Großteil der Bewegtbildnutzung entfällt immer noch auf das klassische Fernsehen
Drei Stunden und 59 Minuten verbringen deutsche Zuschauer tagtäglich mit der Nutzung von Bewegtbild. Den größten Anteil davon nimmt mit 87 Prozent noch immer Live-TV ein. Europaweit liegt die Nutzungsdauer bei 4 Stunden und 5 Minuten. Sie hat damit im Verlauf der vergangenen 25 Jahre um 56 Minuten zugelegt. Das geht aus den aktuellen TV Key Facts hervor, die RTL Ad Connect am Dienstag in Düsseldorf vorgestellt hat - und die einen neuen Untertitel tragen: Total Video Key Facts lautet der Begriff, unter dem die Datensammlung in Zukunft zu finden ist.
Der neue Titel macht es schon deutlich: Viel hat sich geändert im vergangenen Vierteljahrhundert: Stand früher die reine TV-Nutzung im Fokus, konzentriert sich der Publisher heute intensiv auf die komplette Screennutzung, nicht ohne zu betonen, dass er Werbungtreibenden selbstredend auf allen Bildschirmen den Kontakt zum Zuschauer optimal bieten kann. Neuestes Feature: Das synchrone Targeting aller im Wohnraum verfügbaren Screens. Dank des Log-in aller Geräte über ein Wifi-Netz wird es möglich, einer Familie vor dem Smart-TV zeitgleich auch auf allen anderen Devices entsprechenden Werbecontent auszuspielen.
Um die Zuschauer - egal auf welchem Gerät und bei welcher Art der Nutzung - bei der Stange zu halten, haben die Manager von RTL, Stéphane Coruble, Managing Director von RTL Ad Connect, und Marketing Director Daniel Bischoff einige entscheidende Faktoren ausgemacht, auf deren Wirkung sie die Aufmerksamkeit der Werbe- und Mediabranche lenken wollen: Die Zugkraft von lokalen Ereignissen wie Sport oder Veranstaltungen, die in bestimmten Ländern nach wie vor Millionen Zuschauer generieren; rasant wachsende Genres wie Travel, das derzeit auf Youtube das am schnellste Kurzformat darstellt; der Wandel vom Viewer zum Consumer, der insbesondere im weiter wachsenden Subscription-Video-on-Demand-Markt zu beobachten ist; sowie die Kreativität, die in Sachen Touchpoints gefragt ist.
Letztere ist angesichts der steigenden Abozahlen von Streaminganbietern besonders gefragt: Wenn Nutzer für werbefreie Angebote bezahlen, muss sich klassisches TV noch mehr darum bemühen, Werbung so zu platzieren, dass sie nicht nur gesehen, sondern auch gern wahrgenommen wird.
son