Der Youtube Rezo rechnet in dem Video mit der Politik der CDU ab
Mit seinem Video "Die Zerstörung der CDU" löste der Youtuber Rezo im Mai eine heftige Debatte darüber aus, wie Politiker und Parteien im Internet mit jungen Wählern kommunizieren. Die Reaktionen der Christdemokraten ernteten Hohn und Spott. Auf die Europawahl, die kurz danach stattfand, hatte das Rezo-Video allerdings so gut wie keinen Einfluss, wie eine aktuelle Studie ergeben hat.
Nur etwa jeder zehnte deutsche Wähler (9 Prozent) hat sich von Rezos CDU-Video bei der Entscheidung für die Stimmabgabe bei der Europawahl beeinflussen lassen. Das geht aus einer Studie von Statista im Auftrag der Standortinitiative Next Media Hamburg hervor, die heute veröffentlicht wurde. In der Altersgruppe der 18- bis 29-Jährigen geben 14 Prozent an, von dem Youtube-Video beinflusst worden zu sein.
Die Mehrheit (59 Prozent) gibt an, dass Rezos Video keinerlei Einfluss auf ihre Wahlentscheidung hatte. Und jeder dritte Befragte kannte das Video nicht einmal. Für die Studie befragte Statista zwischen dem 25. Juni und 30. Juni 1.000 Personen. Die Ergebnisse sind den Machern zufolge repräsentativ für die Onlinenutzer in Deutschland.
Influencer wie Rezo haben laut der Studie zudem ein großes Glaubwürdigkeitsproblem: Satte 82 Prozent der Befragten halten Influencer für "eher unglaubwürdig" - das ist der höchste Wert aller abgefragten Gruppen. Auch Blogger (69 Prozent) und Privatsender (56 Prozent) haben demnach mit einem Glaubwürdigkeitsproblem zu kämpfen. Bei Online- (42 Prozent) und Print-Redaktionen (37 Prozent) sieht das schon besser aus. Öffentlich-rechtliche Sender werden nur von 31 Prozent für unglaubwürdig gehalten.
Nach seiner CDU-Kritik hatte Rezo vor wenigen Tagen seinem Ärger
über Zeitungen Luft gemacht. Der Deutsche Journalisten-Verband kritisiert das zunächst, zog die entsprechende Pressemitteilung kurz darauf aber überraschend zurück. DJV-Vorsitzender Frank Überall entschuldigte sich. Rezo reagierte umgehend: "Damit ist diese Sache für mich erledigt." Die Reaktion habe ihn gefreut, sagte Überall der Deutschen Presse-Agentur. "Ich breche mir auch keinen Zacken aus der Krone, mich zu entschuldigen." ron