Netflix bietet das beste Nutzererlebnis
Kommende Woche startet Disney+ auch hierzulande. Bei den Inhalten kann der Streamingdienst mit den Schwergewichten Netflix und Amazon Prime Video sicher mithalten, aber wie steht es um die User Experience? Die Hamburger Digital-Agentur Teravolt hat die großen TV-Streamingdienste auf Herz und Nieren geprüft. Ein Dienst schneidet dabei besonders schlecht ab.
Disney+, der in Deutschland ab der kommenden Woche verfügbar sein wird, konnte in der Untersuchung auf Anhieb punkten und liegt mit 67,5 von 100 möglichen Punkten nur knapp hinter Prime Video mit 68 Punkten. Am besten wurde Netflix bewertet: Der US-Streamingdienst schaffte insgesamt 83 Punkte.
Disney+ schneidet vor allem in der Administration gut ab, zu der etwa die Verwaltung der Login-Daten und des Abonnements gehören. Hier erreicht Disney 95 Prozent. Auch die Content Discovery (83 Prozent), also zum Beispiel die Darstellung der Inhalte und das Autoplay sowie die Personalisierung (74 Prozent) und die Performance (79 Prozent) bewegen sich laut Teravolt in einem sehr guten Bereich. Nachholbedarf bestehe hingegen beim Video Playback (69 Prozent) sowie der geräteübergreifenden Nutzung und den Downloads (68 Prozent).
Von den großen US-Streamingdiensten schnitt Apple TV+ am schlechtesten ab. Schwächen offenbarte das Angebot des Technologiekonzerns vor allem bei der geräteübergreifenden Nutzung, den Downloads und der Personalisierung - vor allem wenn man den Dienst nicht auf einem Apple-Gerät nutzt. Teravolt vermutet dahinter allerdings auch ein Stück weit Geschäftspolitik, da Apple seine Nutzer bekanntlich gerne in der eigenen Gerätewelt halten will. Apple schneidet zumindest in der Browserversion schlecht ab
Die deutschen Anbieter kommen in punkto Usability nicht ganz an die US-Riesen heran. Vor allem Joyn, der gemeinsame Streamingdienst von Pro Sieben Sat 1 und Discovery Communications, könne aber bei der Performance und der Administration punkten: "Joyn ist erst seit knapp einem Jahr auf dem Markt und Prosieben.Sat.1 hat im Gegensatz zu Netflix oder Amazon nur begrenzte finanzielle Möglichkeiten. Wenn man diese Umstände berücksichtigt, dann schlägt Joyn sich gut und hat eine tolle Perspektive für die Zukunft geschaffen", erklärt Teravolt-Geschäftsführer Tobias Fröhlich: "
Auch Sky hat in den vergangenen Jahren viel für die User Experience getan, aber im Vergleich eben immer noch Nachholbedarf."
Für seine Untersuchung hat Teravolt die Streamingdienste nach 28
unterschiedlichen Kriterien bewertet, die sich den übergeordneten Kategorien Performance, Content Discovery, Video Playback, Cross Device & Download, Administration und Personalisierung zuordnen lassen. Die Ergebnisse beziehen sich dabei auf die Desktop-Version im Internetbrowser beziehungsweise auf die jeweilige Smartphone-App. dh