Die Partnerschaft ist auf mehrere Jahre angelegt. TV Spielfilm fokussiert sich damit auf seinen elektronischen Programmführer, der nach eigenen Angaben mehr als acht Millionen Nutzer zählt. Zu der Entscheidung geführt hätten die hohen Lizenzkosten, die mangels zeitgemäßer Regulierung weiterhin von den Sendern gefordert würden, sagt Burda-Manager Matthias Kohtes. Zu stemmen sei das nur durch Skalierung. Von dieser Möglichkeit profitiert nun Zattoo. Die Schweizer Plattform gehört inzwischen mehrheitlich zum Medienunternehmen Tamedia. Erst vor wenigen Wochen erfolgten dafür die kartellrechtlichen Zustimmungen aus der Schweiz und Deutschland.
Den Streaming-Dienst TV Spielfilm live gab es seit 2015. Erst im Oktober
beendete es die kostenlose Nutzung und meldete zuletzt, die Marke von mehr als 2,5 Millionen registrierten Nutzern überschritten zu haben. Die wöchentlichen Stream-Abrufe wurden mit einer Million angegeben. Seit Ende 2018 waren auch die Sender von ProSieben Sat1 und der Mediengruppe RTL Deutschland in HD-Qualität bei TV Spielfilm live enthalten, insgesamt waren 80 Sender abrufbar. Die Sendungen ließen sich aufnehmen, neu starten und anhalten, und das auch im EU-Ausland.
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So soll das auch bei Zattoo bleiben. Doch „um am Markt zu bestehen, wird Größe ein zunehmend wichtiges Erfolgskriterium“, heißt es bei Burda. Deshalb wird die bereits technologisch im Back-End bestehende Partnerschaft mit Zattoo ausgebaut. Nutzer wechseln zukünftig aus dem Electronic Program Guide (EPG) von TV Spielfilm direkt zum TV-Produkt von Zattoo. Zum Start sollen die Kunden ein Willkommensangebot in Form von zwei Monaten Gratis-Fernsehen erhalten. Sie erhalten Zugriff auf mehr als 100 TV-Kanäle, darunter 70 in HD, sowie auf ein umfangreiches On Demand-Angebot mit rund 1200 Titeln. Regulär wird das Angebot anschließend 9,99 Euro kosten, bei monatlicher Möglichkeit zu kündigen.
TV Spielfilm zieht sich dagegen auf das eigene Angebot rund um TV-Empfehlungen zurück, wird es um Mediatheken und Video-on-Demand-Inhalte ausbauen und perspektivisch für den Gebrauch über
Amazon Alexa und
Google Home weiterentwickeln.
„TV-Streaming ist eine attraktive Alternative zu traditionellen TV-Empfangswegen. Mit der Migration der bestehenden TV Spielfilm Live-Abonnenten und der sich anschließenden mehrjährigen Marketingpartnerschaft setzen wir unsere erfolgreiche Wachstumsstrategie im Premium-Segment konsequent fort“, kommentiert Zattoo-CEO
Niklas Brambring den Deal.
usi