Reuters

Facebook erlaubt Beiträge, die zur Gewalt gegen einmarschierende Russen aufrufen

Meta scheint im Ukraine-Krieg seine Position zu Hass-Reden zu ändern.
Andre M.Chang/Imago
Meta scheint im Ukraine-Krieg seine Position zu Hass-Reden zu ändern.
Meta Platforms werde Facebook- und Instagram-Nutzern in einigen Ländern erlauben, im Zusammenhang mit der Invasion in der Ukraine zu Gewalt gegen Russen und russische Soldaten aufzurufen. Dies berichtet die Nachrichtenagentur Reuters unter Bezugnahme auf interne Meta-E-Mails.
Teilen

Das Social-Media-Unternehmen erlaube demnach auch vorübergehend Beiträge, die zum Tod des russischen Präsidenten Wladimir Putin oder des weißrussischen Präsidenten Alexander Lukaschenko aufrufen, wie aus internen E-Mails an Inhaltsmoderatoren hervorgehe.


"Als Folge der russischen Invasion in der Ukraine haben wir vorübergehend Formen der politischen Meinungsäußerung zugelassen, die normalerweise gegen unsere Regeln verstoßen würden, wie beispielsweise gewalttätige Äußerungen wie 'Tod den russischen Invasoren'. Glaubwürdige Aufrufe zur Gewalt gegen russische Zivilisten werden wir nach wie vor nicht zulassen", zitiert Reuters aus der Erklärung eines Meta-Sprechers. Demnach sollen auch Aufrufe zum Tod der Staatsoberhäupter unter bestimmten Umständen zugelassen sein.

Unter Berufung auf den Reuters-Bericht forderte die russische Botschaft in den Vereinigten Staaten die US-Regierung auf, die "extremistischen Aktivitäten" von Meta zu stoppen.

Die vorübergehenden Änderungen der Politik in Bezug auf Aufrufe zur Gewalt gegen russische Soldaten gelten laut einer E-Mail für Armenien, Aserbaidschan, Estland, Georgien, Ungarn, Lettland, Litauen, Polen, Rumänien, Russland, die Slowakei und die Ukraine. In einer E-Mail an die Moderatoren habe Meta auf eine Änderung seiner Hassreden-Politik hingewiesen, die sich sowohl auf russische Soldaten als auch auf Russen im Zusammenhang mit der Invasion bezieht.

So würden gewalttätige Äußerungen zugelassen, wenn sie sich gegen russische Soldaten richten (ausgenommen Kriegsgefangenen) oder sich gegen Russen richten, wenn klar ist, dass der Kontext die russische Invasion in der Ukraine ist (beispielsweise wenn der Inhalt die Invasion, die Selbstverteidigung oder ähnliches erwähnt), heiße es in der E-Mail. Die Hate-Speech-Politik verbiete jedoch weiterhin Angriffe auf Russen.

E-Mails zeigten laut Reuters auch, dass Meta die Würdigung des rechtsgerichteten Asow-Bataillons zulassen würde, was normalerweise verboten ist - eine Änderung, über die The Intercept zuerst berichtet hatte. hor

stats