Radio Advertising Summit

Radiovermarkter peilen zweistelligen Marktanteil für Audio an

Oliver Adrian, Geschäftsführer AS&S Radio
AS&S
Oliver Adrian, Geschäftsführer AS&S Radio
Der Audio-Boom beflügelt die Stimmung der Radiosender. Die Gattung profitiert von der Aufmerksamkeit für Smartspeaker und Sprachassistenten und schlägt sich bislang auch im schwierigen Werbejahr 2019 gut. "Es läuft ausgesprochen gut", sagt Oliver Adrian, Geschäftsführer der AS&S Radio beim Radio Advertising Summit in Düsseldorf.
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Matthias Wahl, Vorsitzender der Geschäftsführung der RMS, geht davon aus, dass sich die Audiowerbeerlöse in den kommenden Jahren kräftig nach oben entwickeln werden. Dazu soll auch die neue Onlinebuchungsplattform für Audio beitragen, die RMS gemeinsam mit AS&S Radio entwickelt und die Mitte 2020 an den Start gehen soll. "Damit haben wir das Rüstzeug für einen zweistelligen Marktanteil für Audio in drei bis fünf Jahren", sagt er vor rund 800 Teilnehmern auf der Veranstaltung, die vom Gattungsmarketingverbund Radiozentrale mit Unterstützung der beiden großen nationalen Vermarkter ausgerichtet wird. 


Rückenwind für diese Einschätzung bekommt er von Keynote-Speaker Ben Hammersley, der per Skype zugeschaltet war. "Wir sind jetzt im goldenen Zeitalter von Audio", sagte der Digitalexperte und Autor. "Als Werbemedium ist es effizienter als jedes andere Medium. Es ist mit Abstand das Beste", glaubt er. 
Wir sind im goldenen Zeitalter von Audio.
Ben Hammersley
Angesichts von mehr als 4 Stunden täglicher Nutzung steigt der Wert der Gattung an sich, denn schnell hohe Reichweite aufzubauen, wird für die Werbungtreibenden immer schwieriger. "Wir sind das Massenmedium schlechthin", so Grit Leithäuser, Geschäftsführerin der Radiozentrale. 

Wahl geht davon aus, dass immer mehr Branchen diesen Wert erkennen und zu der Gattung zurückkehren werden. Nachdem bereits der Handel im großen Stil Budgets von Zeitungen zu Radio verschoben hat, sieht er als nächstes FMCG in Radio einsteigen - eine Branche, die bislang vor allem im TV wirbt. So ist seit Herbst beispielsweise Ferrero mit Spots für Nutella in Radio unterwegs, auch L'Oréal geht in die Gattung. "Das ist die Vorhut für eine breite Rückkehr von FMCG zum Radio", so Wahl. 

Smartspeaker und Sprachassistenten fordern Medien wie Werbungtreibende in vielerlei Hinsicht. Entsprechend spielen sie eine große Rolle beim diesjährigen Radio Advertising Summit. Jörg Hirt, Chief Innovation Manager von Rewe, experimentiert mit seinem Unternehmen in vielerlei Hinsicht. Den Mut zu experimentieren, rät er denn auch jedem, der derzeit an den Themen arbeitet. "Man muss die Technologie etablieren, sonst verliert man den Kontakt zu den Menschen", sagt er mit Blick auf Amazon und Google. Diese würden mit "Voice Speakern trojanische Pferde einführen, um Plattformen zu etablieren". Wer sich von ihnen nicht das Geschäft abnehmen lassen wolle, müsse dran bleiben. "Wir gehen komplett auf Angriff", sagt er. Tot stellen oder flüchten seien keine Alternativen. 

Allerdings müsse man sich im Klaren sein, dass dazu auch gehört, auf die Nase zu fallen. Skills zu bauen, die von den Menschen auch genutzt werden, ist angesichts der großen Konkurrenz keine triviale Angelegenheit. "Die Brand wird ganz wesentlich in der Zukunft sein", glaubt er. Denn während die Nutzer bei Suchmaschinenabfragen viele Treffer akzeptieren, ist dies bei der Audiosuche anders: "Der Konsument wird eine klare Frage stellen und erwartet eine klare Antwort", so Hirt. pap 




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