Buzzfeed-Chef Jonah Peretti
Buzzfeed hat eine Lösung für sein Deutschland-Geschäft gefunden: Das US-Portal kooperiert im deutschsprachigen Raum mit Ippen Digital. Buzzfeed wird Teil des Redaktionsnetzwerks von Ippen, auch das Team von Buzzfeed Deutschland wechselt zu der zentralen Digital-Unit der Zeitungsgruppe von Dirk Ippen.
Im April war bekannt geworden, dass Buzzfeed für sein Deutschlandgeschäft einen Käufer sucht. Durch die Corona-Krise war das Unternehmen in Deutschland wirtschaftlich unter Druck geraten - profitabel dürfte das Portal in Deutschland ohnehin noch nicht gewesen sein. Nun werde man seine Kernmarken Buzzfeed, Buzzfeed News und Einfach Tasty künftig "gemeinsam mit Ippen Digital weiterentwickeln", teilten die beiden Medienunternehmen am Montag mit. Buzzfeed werde bis zum Jahresende auf die Digitalplattform von Ippen wechseln und Teil des Ippen Digital Redaktionsnetzwerks.
"Wir freuen uns auf eine intensive Partnerschaft mit BuzzFeed, um das deutsche Produkt marktgerecht weiterzuentwickeln und den Erfolg nachhaltig auszubauen", sagt Jan Ippen, Gründer und Geschäftsführer von Ippen Digital. "Eine starke Marke und ein fantastisches Produkt bekommt mit der Ippen Digital Plattform nun einen zusätzlichen Wachstumsimpuls."
Auch die Redaktion von Buzzfeed wird Teil des Redaktionsnetzwerks von Ippen Digital, zu dem bekannte Regionalportale wie Merkur.de oder das Online-Portal der Frankfurter Rundschau FR.de gehören. Das Investigativ-Team von Buzzfeed News, das vergangenes Jahr
gemeinsam mit dem Recherchezentrum Correctiv für eine Reportage über Erntehelfer in Südeuropa mit dem Nannen Preis in der Kategorie Beste Investigative Leistung ausgezeichnet wurde, soll zukünftig "Impulse" für die Zentralredaktion von Ippen setzen: "Wir freuen uns sehr auf die Zusammenarbeit mit den großartigen Kolleginnen und Kollegen. Das Investigativ-Team wird mit der Ippen Digital Plattform eine hohe Wirksamkeit entfalten können und noch mehr Menschen erreichen", sagt Markus Knall, Chefredakteur der Ippen Digital Zentralredaktion.
Die Liaison zwischen der global agierenden US-Plattform und der deutschen Regionalzeitungsgruppe überrascht. Offensichtlich hatte Buzzfeed sehr konkrete Vorstellungen, wie die Kooperation mit einem deutschen Partner aussehen sollte: "Als wir in diesen Prozess gestartet sind, haben wir uns darauf konzentriert, einen Partner zu finden mit dem richtigen Mix an eigenen Assets und einer überzeugenden Vision, um Buzzfeed Deutschland den nächsten Wachstumsimpuls zu geben und uns gleichzeitig zu ermöglichen, weiter Teil der Geschichte von Buzzfeed Deutschland sein zu können", sagt Jonah Peretti, Gründer und CEO von BuzzFeed. "All das haben wir bei Ippen gefunden, und zusätzlich auch noch die Möglichkeit, weiter gemeinsam an globalen Werbepartnerschaften zu arbeiten, Produkt-Innovationen zu teilen und eine noch größere Zielgruppe mit Buzzfeed-Content zu erreichen. Ich freue mich sehr, mit diesem talentierten Team zusammenarbeiten zu können."
Während Buzzfeed von der Reichweite des Ippen-Redaktionsnetzwerks mit mehr als 80 Portalen und einer Gesamtreichweite von rund 228 Millionen Visits profitiert, dürfte Ippen durch die Integration von Buzzfeed im Gegenzug Zugang zu jüngeren Zielgruppen bekommen. Der Wechsel von Buzzfeed auf die Digital-Plattform von Ippen soll bis zum Jahresende 2020 erfolgen.
dh