Die 43-jährige Saint John kommt von der internationalen Künstleragentur Endeavor, bei der sie seit 2018 Head of Marketing war. Zuvor war sie ein Jahr lang Brand Chief Officer bei dem Fahrdienstvermittler Uber. 2014 heuerte sie bei Beats Music an, das später von Apple übernommen wurde. Bei dem iPhone-Konzern stieg sie schließlich zur globalen Marketingchefin für Apple Music auf. Ihre Karriere in der Werbung startete Saint-John 2000 bei Filmemacher Spike Lee und dessen Agentur Spike DDB, ehe sie 2005 zu Pepsico auf Unternehmensseite wechselte - und auch dort zur Marketingchefin aufstieg.
Bei Netflix startet Saint John in einer spannenden Zeit: Schließlich sieht sich das US-Unternehmen spätestens seit diesem Jahr mit großer Konkurrenz wie den Angeboten von Disney+ und HBO Max konfrontiert. Für den Marktführer unter den Streamingdiensten wird es in Zukunft mehr denn je auf wirksames Marketing ankommen, um neue Abonnenten zu gewinnen und gleichzeitig dafür zu sorgen, dass Bestandskunden nicht zu anderen Diensten abwandern. Schließlich geht es auch um die richtige Strategie im Bewerben der zahlreichen neuen Filme und Serien, die bei Netlix allmonatlich an den Start gehen.
© Maya Darasaw / MAD Works Photography
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Bozoma Saint John beschreibt sich auf Facebook wie folgt: "I’m BOLD, I’m POWERFUL, I’m BEAUTIFUL, I’m AMBITIOUS, I’m FEARLESS, I’m OPEN, I’m SUCCESSFUL, ..." und noch mehr. Und ja, all das ist sie, die Afroamerikanerin mit der imposanten Haarpracht.
"Ich freue mich sehr auf meine neue Aufgabe bei Netflix", sagt Saint John
gegenüber Adweek. "Insbesondere in einer Zeit, in der Storytelling für unser globales, gesellschaftliches Wohlergehen von entscheidender Bedeutung ist. Ich fühle mich geehrt, meine Erfahrung in ein dynamisches Unternehmen einzubringen und das Marketing von Netflix voranzutreiben."
Der Wechsel der afroamerikanischen Managerin zu Netflix kommt zu einer Zeit, in der das Thema struktureller Rassismus in den USA aufgrund des gewaltsamen Todes von George Floyd am 25. Mai auf allen Ebenen die Debatten bestimmt. Gerade die fehlende Diversität und Geschlechtergleichheit in den Führungsetagen von Unternehmen ist derzeit wieder ein heiß diskutiertes Thema.
Gerade gestern hat Netflix zudem angekündigt, 100 Millionen US-Dollar an Institutionen zu spenden, die die schwarze Community unterstützen.
tt