Bei Influencer Fynn Kliemann scheint sich die Reue der letzten Wochen in Wut gewandelt zu haben
In den vergangenen Wochen hatte sich Unternehmer und Influencer Fynn Kliemann rund um die Masken-Affäre ziemlich reumütig gezeigt. Nun schlägt er jedoch andere Töne an. Gestern Abend veröffentlichte Kliemann auf Instagram eine Wutrede, in der er sich nicht nur über die Redaktion des "ZDF Magazin Royale" und Medienschaffende auslässt, sondern auch eine ganz bestimmte Gruppierung kritisiert.
Der in die Kritik geratene Influencer Fynn Kliemann will eine "woke linke Szene" ausgemacht haben und hat sich vor Mitstreiter seines Event-Standortes "Kliemannsland" gestellt. Der Geschäftsmann und Musiker sagte in einem emotionalen Beitrag auf Instagram: Er habe Fehler gemacht, er habe sich entschuldigt. Zugleich betonte er: "Aber hier werden Leute, die für sich und dich entschieden haben, sich selbst zu verwirklichen, für mich in Sippenhaft genommen und das ist falsch. Was hat das "Kliemannsland" damit zu tun? Nichts. Und die Leute da erst recht nicht."
Kliemann sagte auch, das "Kliemannsland" stehe gegen Regeln von Menschen mit Zeigefingern und Vorurteilen. "Aber da gibt es diesen einen Teil in der woken linken Szene, der das einfach nicht akzeptieren kann." Als woke (übersetzt etwa "aufgewacht") wird jemand bezeichnet, der Ungerechtigkeiten in einer Gesellschaft empfindet und diese thematisiert. Das Adjektiv wird mittlerweile auch in einem negativen Sinne verwendet.
Reuiger Influencer
Fynn Kliemann bezieht mit Online-Video Stellung zum Maskendeal-Skandal
Nachdem Satiriker Jan Böhmermann vor drei Wochen in seiner ZDF-Sendung schwere Vorwürfe gegen Influencer und Unternehmer Fynn Kliemann erhoben hatte, äußerte dieser sich nun in einem Instagram-Video zu dem Fall. Kliemann entschuldigt sich darin für viele der Punkte, die ihm in Bezug auf sein Geschäft mit Corona-Schutzmasken vorgeworfen werden und kündigt mehrere Konsequenzen an. ...
Kliemann startete vor Jahren den Event-Standort im niedersächsischen Ort Rüspel bei Bremen, es ist eine Art Abenteuerspielplatz für Erwachsene. Es wird gebastelt, geschraubt, Musik gemacht - man kann Workshops buchen.
Kliemann kennt man auch durch seine Do-it-Yourself-Clips auf Youtube, wo ihm Hunderttausende folgen. Geschäftsmann
Kliemann kritisierte in dem Instagram-Beitrag auch Medien, die über seinen Fall berichteten.
Anfang Mai geriet er durch einen TV-Beitrag von Satiriker Jan Böhmermann wegen Verbindungen zu einer Textilfirma rund um das Geschäft mit Schutzmasken in die Kritik. Im Raum steht die Frage, ob die Produktionsherkunft - Asien statt Europa - bei Geschäften der Firma mit einem Großhändler im Jahre 2020 bewusst verschwiegen worden war.
Kliemann und die Firma hatten sich dann unabhängig voneinander mehrmals zu Wort gemeldet und den kleinteiligen Fall erläutert.
Kliemann hatte sich nach eigenen Angaben vor allem mit seiner Bekanntheit, seinem Namen und unentgeltlich dafür eingesetzt, dass in der Pandemie schnell Masken hierzulande auf Großhandelsebene organisiert werden.
Gegen
Kliemann läuft derzeit ein Ermittlungsverfahren wegen Betrugsverdachts im Kontext des TV-Beitrags. Eine Anfrage bei dem Influencer für eine Reaktion darauf blieb bislang unbeantwortet. Die Ermittler hatten nach eigenen Angaben mindestens eine Anzeige erhalten und leiteten später das Ermittlungsverfahren ein.
Das Kliemannsland hat sich von Fynn Kliemann distanziert
Kliemann verlinkte in seinem Instagram-Post auch auf
ein Youtube-Video des "Kliemannslands". In diesem zeigen Mitstreiter des Standortes, wie Kooperationspartner seit dem TV-Beitrag nach und nach absprangen. In dem Video mit der Überschrift "Das "Kliemannsland" hat sich von
Fynn Kliemann distanziert" wird für ein Event in einigen Tagen geworben. Man wolle weitermachen.
dpa