Die FR zieht Konsequenzen aus dem Ärger über eine AfD-Anzeige
Die Frankfurter Rundschau zieht Konsequenzen aus den Beschwerden über eine Anzeige der AfD und wird künftig keine Werbung der Partei mehr abdrucken. Das kündigt Geschäftsführer Max Rempel in der heutigen Ausgabe an.
Am Mittwoch war in der FR eine Anzeige der AfD-Fraktion im Bundestag erschienen, in der sich die Partei gegen eine Impfpflicht gegen das Coronavirus ausspricht. Die Redaktion platzierte neben der Annonce einen Hinweis in eigener Sache, in dem sie sich von der Anzeige distanziert und auf die strikte Trennung von Redaktion und Anzeigenabteilung hinweist. Auch der Verlag selbst platzierte eine Anmerkung direkt unter der Anzeige. Darin heißt es, man achte auch bei Anzeigen auf die Wahrung des Grundrechts zur freien Meinungsäußerung, sofern sie nicht gegen geltendes Recht und die Grundsätze des Verlags verstoßen.
Trotz der Distanzierung sorgte die Anzeige sowohl bei Leserinnen und Lesern als auch in der eigenen Redaktion für Ärger, im Verlag gingen diverse Beschwerden ein. Nun zieht die Geschäftsführung Konsequenzen und kündigt an, künftig keine Anzeigen der AfD mehr in der FR zu veröffentlichen.
In einem Beitrag in eigener Sache, prominent platziert auf Seite 5, wendet sich FR-Geschäftsführer Max Rempel an die Leserinnen und Leser. Die Verärgerung über die Anzeige sei "verständlich, denn die Frankfurter Rundschau steht für eine klare links-liberale Haltung und setzt sich gegen jegliche Form von Diskriminierung und Rasissmus ein." Dementsprechend kritisch berichte man über die AfD. Weiter schreibt der FR-Chef: "Die Veröffentlichung der Anzeige war ein Fehler. Dafür bitte ich um Entschuldigung. Ich habe entschieden, dass es künftig keine Anzeigen der AfD mehr in der Frankfurter Rundschau geben wird."
dh FR-Geschäftsführer Max Rempel will künftig keine AfD-Anzeigen mehr im Blatt