Die "RTL 2 News" laufen nun schon um 17 Uhr
Die Kommission für Zulassung und Aufsicht der Landesmedienanstalten überprüft, ob RTL 2 noch ein echtes Vollprogramm bietet. Hintergrund ist die Verkürzung der "RTL 2 News". Das berichtet Kai-Hinrich Renner in seiner Kolumne "Medienmacher" für die "Berliner Morgenpost". Vollprogramme werden bei der Verbreitung bevorzugt behandelt, müssen aber auch Informationssendungen anbieten.
Seit vergangener Woche laufen die "RTL 2 News" nicht mehr um 20 Uhr sondern bereits im Vorabendprogramm um 17 Uhr. Inklusive Wetter wurde die Sendung zudem auf nur noch zehn Minuten Länge gekürzt. Am Wochenende zeigt der Sender überhaupt keine Nachrichten mehr, bereits zum Jahreswechsel wurde das wöchentliche "Nachrichtenjournal" eingestellt. Außerdem werden die Nachrichten nicht mehr intern produziert, sondern von der RTL-Tochter Info Network zugeliefert.
Die Landesmedienanstalten hatten diesen Schritt bereits in der Vergangenheit kritisiert. "
Ausgerechnet dieses Programmangebot zu beschneiden, bedeutet Sparen am falschen Ende", sagte Cornelia Holsten, Vorsitzende der Direktorenkonferenz der Landesmedienanstalten im Juli. Nun erwägen die Medienhüter wegen des geschrumpften Informationsangebotes des Senders konkrete Schritte gegen Sender.
So will die Kommission für Zulassung und Aufsicht der Landesmedienanstalten (ZAK) prüfen, ob RTL 2 der Status als Vollprogramm aberkannt wird. Der
stellvertretende ZAK-Vorsitzende Thomas Fuchs bestätigte der "Berliner Morgenpost", dass sich das Gremium in seiner Sitzung am 17. September mit dieser Frage beschäftigen wird. Der Informationsanteil des Senders habe sich bereits vor der Kürzung der "RTL 2 News" an der Untergrenze dessen bewegt, was für ein Vollprogramm erforderlich ist. Vollprogramme
werden bei der Verbreitung zum Beispiel in den Kabelnetzen und bei der Darstellung in elektronischen Programmführern bevorzugt behandelt.
RTL 2 gibt sich gegenüber der Berliner Morgenpost gelassen: "
Wir gehen davon aus, dass wir den Status eines Vollprogramm-Senders beibehalten", sagt ein Sprecher des Senders und verweist auf "eine Vielzahl von Informationsangeboten". dh