Medien-Start-up

Gabor Steingart plant neue Podcasts und will auf Werbung verzichten

Gabor Steingart will auf Werbung verzichten
Turi2.tv
Gabor Steingart will auf Werbung verzichten
Gabor Steingart baut die Aktivitäten rund um sein "Morning Briefing" weiter aus. Noch in diesem Jahr will der ehemalige Handelsblatt-Chef fünf bis zehn neue Podcasts starten und sucht dafür bis zu 30 zusätzliche Mitarbeiter. Im Interview mit Peter Turi betont er, bei der Refinanzierung auf Werbung verzichten zu wollen. Werbung sei "ein Übers-Ohr-Hauen der Leser und Hörer".
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„Ich will kein Geld verdienen.“ Gabor Steingart im Interview mit Peter Turi

Wie sich sein wachsendes Medienunternehmen finanzieren soll, ist noch unklar. Derzeit finanziert Steingart seine Aktivitäten noch komplett aus der eigenen Tasche: "Ich will kein Geld verdienen", betont Steingart im Gespräch mit Peter Turi. Zunächst gehe es ihm darum, "Relevanz und Reichweite" aufzubauen. "Wo ein interessantes Produkt hergestellt wird, findet sich ein Geschäftsmodell", ist sich Steingart sicher. 

Wie das genau aussehen wird, ist aber noch unklar. Denkbar sei eine Form der Mitgliedschaft für die Leser und Hörer, ähnlich wie bei dem unter seiner Führung beim Handelsblatt eingeführten Handelsblatt Club. Auf lange Sicht könnten die Produkte nicht umsonst bleiben, so viel ist dem ehemaligen Spiegel-Redakteur klar:  "Journalismus muss sich finanzieren". 

Opinary Podcast

Auf Werbung will Steingart allerdings verzichten. Selbst sauber gekennzeichnete Werbung empfindet Steingart als "ein Übers-Ohr-Hauen der Leser und Hörer". Dabei verweist er auf das Vorbild demokratischer US-Politiker, die auf Spenden von Waffen- und Pharma-Riesen verzichten. Partner und Investoren seien indes willkommen, solange sie inhaltlich nicht zu sehr mitreden. 

Ob das für ein nachhaltiges Geschäftmodell ausreicht, sehen andere unabhängige Verleger und Medienschaffende kritisch: "Ich wünsche Gabor Steingart wirklich, dass er Partner und Investoren findet, die Geld geben, ohne sich inhaltlich einzumischen", sagt zum Beispiel Christoph Schwennicke, Verleger von Cicero und Monopol: "Unsere Erfahrung ist bei Sondierungen immer eine andere: Wer Geld gibt, will Einfluss nehmen. So einfach ist das. Und so verständlich irgendwo auch." dh



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