Unterm Strich stieg der Konzernumsatz im ersten Halbjahr um knapp sechs Prozent auf rund 1,6 Milliarden Euro. Zu berücksichtigen sind dabei Sondereffekte durch neue Rechnungslegungsstandards. Organisch wuchs der Umsatz bei stabilem Überschuss (169 Millionen Euro) um vier Prozent. Zu verdanken ist das insbesondere dem Geschäftsfeld Classifieds Media, und dort vor allem Jobportalen wie Stepstone, die organisch einen um 18 Prozent höheren Umsatz erwirtschafteten. Das sei für Axel Springer ein zentrales und langfristig hochattraktives Wachstums- und Investitionsfeld, sagte Döpfner. Über alle Segmente hinweg verdiene Springer inzwischen vier von fünf Euro im Digitalen.
Es liege auch bei den News Media am wachsenden digitalen Umsatzanteil von inzwischen 36 Prozent, dass die Printrückgänge nahezu kompensiert würden, ergänzte Finanzvorstand Julian Deutz. Mit einem organischen Plus von 1,2 Prozent bleibt der Umsatz stabil. Besonders hob Döpfner neben den gut 400.000 Bild Plus- und 80.000 Welt Plus-Abonnenten hervor, dass Politico 2019 die Gewinnzone erreichen werde. Bei Business Insider sei dies bereits im ersten Halbjahr der Fall gewesen. Das liegt zwar nicht zuletzt an den erwähnten neuen Rechnungslegungsstandards. Um diese Sondereffekte bereinigt werde der Breakeven aber, wie geplant, im zweiten Halbjahr erreicht, kündigte Döpfner an.
Die in 17 Ländern verbreitete Marke Business Insider zählt bei Springer ebenso als Wachstumsmotor wie als Investitionsgeschäft. Davon soll nun auch der deutsche Ableger profitieren. Bisher sei das eher ein Test gewesen, um zu sehen, wie sich die Reichweite entwickle, sagte Döpfner. Nun gelte es dafür Sorge zu tragen, dass das winzige Team zu einer ordentlich ausgestatteten Redaktion reife und auch mit Blick auf die journalistische Qualität auf das Niveau in anderen Ländern vorrücke. Bis dahin ist es ein weiter Weg. In den USA beschäftigt Business Insider 200 Journalisten.
Angesprochen auf die massiven Auflagenverluste bei den gedruckten Ausgaben von Welt bis Bild inklusive der Sonntagsausgaben verwies Döpfner auf die massiv gesteigerten Gesamtreichweiten durch Bild.de, Welt.de und Welt TV. Anders als mancher Wettbewerber mache sich Springer aber nichts vor und investiere weder in unwirtschaftliche Auflagengrößen noch in aggressives Marketing. Springer habe sich mit der Tatsache abgefunden, dass der Auflagenrückgang unumkehrbar sei. Umso wichtiger sei, die Potenziale aus Technologie und Daten zu erschließen, auch um die Kunden gezielt zum Abschluss digitaler Abos zu motivieren. Hier sei das Haus einen großen Schritt vorangekommen. Springer, sagte Döpfner, werde sich weiterhin unbeirrt für die Zukunft des digitalen Journalismus und intakte Rahmenbedingungen einsetzen. usi