Mit der Plattform wollen P7S1 und Discovery eine deutsche Alternative zu Netflix & Co bieten. Viele Inhalte werden 7 Tage vorab und 30 Tage nach Ausstrahlung im linearen TV verfügbar sein. Joyn wird Livestreams von über 50 Sendern enthalten sowie ein umfangreiches On-Demand-Angebot, das auch viele lokale und exklusive Inhalte beinhalten soll. Darunter zum Beispiel die 3. Staffel, der P7S1-Onlineserie "Jerks" mit
Christian Ulmen und
Fahri Yardim. Als exklusive Preview startet auch die Serie "Die Läusemutter" (Arbeitstitel). Ende 2019 soll die Serie "Check Check" mit
Klaas Heufer-Umlauf kommen und "Frau Jordan stellt sich gleich" mit
Katrin Bauerfeind.
Der offizielle Start der App im Juni wird durch eine breite Kampagne auf allen Sendern von Pro Sieben Sat 1 und Discovery unterstützt werden. Für die Kreation zeichnet
Havas in München verantwortlich. "Als lokaler Premium Player wollen wir den deutschen Streaming-Markt verändern", gibt sich
Alexandar Vassilev, CEO und Geschäftsführer von Joyn, selbstbewusst. Er will den "deutschen ,Champion of Choice' gestalten".
Katja Hofem, seit Februar ebenfalls Geschäftsführerin und CCMO, ergänzt: "Authentizität und Menschlichkeit, eine Marke, die dem Nutzer zuhört: das ist Joyn".
Pro Sieben Sat 1 und Discovery wollen mit ihren Inhalten nicht allein bleiben. Das erklärte Ziel der Partner ist es, alle deutschen Contentanbieter auf der Plattform zu versammeln. Wie das aussehen kann, ist unklar. Gespräche in alle Richtungen sollen laufen.
Der private Konkurrent
Mediengruppe RTL Deutschland hat seine Plattform
TV Now bereits Ende 2018 relauncht und tritt ebenfalls mit dem Anspruch an, ein Aggregator für deutsche Medieninhalte zu sein. Der Konzern trommelt heftig für TV Now und kommt im Wochentakt mit neuen exklusiven Inhalten wie "M - Eine Stadt sucht einen Mörder" oder aktuell "Die Morde des Herrn ABC". Ob die beiden Kontrahenten noch zusammenfinden werden, ist unklar.
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So greift die Mediengruppe RTL im Streamingmarkt an
Früher als erwartet hat die Mediengruppe RTL Deutschland ihr neues Streamingangebot gestartet. TV Now bietet ab sofort neben den Free-TV-Sendern auch die Pay-TV-Sender der Sendergruppe sowie zahlreiche internationale Serien. Der Preis liegt bei 4,99 Euro im Monat.
Ebenfalls für ein gemeinsames Angebot macht sich
Ulrich Wilhelm stark, der Vorsitzende der
ARD. Er will die Mediatheken von ARD und
ZDF vernetzen, aber auch ein europäisches Angebot für alle Arten von Inhalten schaffen und damit ein Gegengewicht zu den US-Playern
Amazon Prime Video und
Netflix bauen.
Beide wachsen stark im deutschen Markt. Derzeit sind die Dienste werbefrei. Sollten sich die US-Konzerne jedoch doch dazu entschließen, sich für Werbung zu öffnen, dürfte es auf einen Schlag enger für die deutschen werbefinanzierten Angebote werden, da die US-Plattformen über interessante Reichweiten und Zielgruppen verfügen.
pap