DDVG-Chef Jens Berendsen geht mit 64 Jahren in den Ruhestand
Ende März wird Jens Berendsen, seit über 26 Jahren Geschäftsführer der SPD-Medienholding DDVG, sein Amt niederlegen. Ab dann wird Matthias Linnekugel alleiniger Chef. Die Partei verabschiedet Berendsen mit lobenden Worten. Doch die finale Phase seiner Karriere hätte sich der 64-Jährige wohl etwas anders vorgestellt.
Berendsen habe die DDVG, die unter anderem an
Madsack, an der Sächsischen Zeitung und an der Neuen Westfälischen beteiligt ist, "auf die Herausforderungen des digitalen Medienumbruchs vorbereitet und erfolgreich auch durch schwierige Zeiten geführt", sagt SPD-Schatzmeister
Dietmar Nietan. Letztere gab es durchaus in den vergangenen Jahren, was vor allem am kriselnden Beteiligungssegment Regionalpresse liegt; auch an der Frankfurter Rundschau war die
DDVG mal beteiligt. Hinzu kamen aber auch hausgemachte
Probleme beim Verbrauchermagazin Ökotest, an dem die DDVG die Mehrheit hält: Missmanagement, eine gescheiterte Expansion nach China und den Verdacht veruntreuter Firmengelder.
Berendsen war seit Anfang 1994 Geschäftsführer des
SPD-Medienbereichs. "Er restrukturierte das komplexe Unternehmensgebilde und baute es zu einer erfolgreich operierenden Holdingstruktur um", so die DDVG. Zudem habe er das Portfolio durch digitale Geschäftsmodelle ergänzt, etwa mit Beteiligungen an Startups wie avocadostore.de und utopia.de. "Ich habe diese Funktion seit über 26 Jahren ausgeübt und irgendwann ist auch genug", begründet Berendsen seine Entscheidung. Der verbleibende DDVG-Chef
Matthias Linnekugel ist
seit Mai 2008 Geschäftsführer der Holding.
rp