Havas Media Corona Monitor

TV profitiert von Corona-Krise am stärksten

Kein anderes Medium profitiert aktuell so stark von der Corona-Pandemie wie TV
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Kein anderes Medium profitiert aktuell so stark von der Corona-Pandemie wie TV
Mit seinem "Corona Monitor" ermittelt Havas Media derzeit wöchentlich, wie sich das Konsum- und Mediennutzungsverhalten der Deutschen in Zeiten der Corona-Pandemie verändert. Jetzt veröffentlicht die Agentur die Ergebnisse der zweiten Befragungswelle. Die Haupterkenntnis: Medien werden in diesen Tagen und Wochen bewusster und mit höherer Aufmerksamkeit konsumiert. TV, Internet, Streamingdienste und Radio sind alle Gewinner - doch das Fernsehen profitiert laut der Studie am stärksten.
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Bereits im ersten Corona Monitor stellte Havas Media eine starke Steigerung der Mediennutzung fest. Die Onlinemedien (+40 Prozent) sowie TV (+36 Prozent) profitierten am stärksten. In der vergangenen Woche konnte beide Kanäle einen weiteren signifikanten Nutzungsanstieg verzeichnen (TV: +31 Prozent/Online: +24 Prozent). Größter Gewinner in der zweiten Erhebung ist jedoch das Streaming, dessen Nutzung im Vergleich zur Vorwoche um ein Drittel anstieg. Ein entscheidender Grund dafür könnte im Start von Disney+ im deutschen Markt am 24. März liegen.
Zur Studie
Der Havas Media Corona Monitor ist in mehreren wöchentlichen Befragungswellen aufgesetzt. Ziel ist zu zeigen, wie sich Stimmung, Mediennutzung und Akzeptanz von Werbung im Laufe der aktuellen Situation verändern. Befragt werden jeweils 500 Menschen zwischen 14 und 69 Jahren mittels einer repräsentativen Onlinebefragung mit respondi. Die erste Befragungswelle erfolgte vom 17. bis 19. März. Die Zweite fand vom 24. bis zum 26. März statt.
Des Weiteren bleibt das Informationsbedürfnis der Deutschen zu Corona unverändert hoch: 91 Prozent der Befragten informieren sich mehrmals täglich über das Virus und seine Folgen. Nur zwei Prozent haben das Thema bereits satt und versuchen sämtliche Informationen zu vermeiden. TV und Internet sind laut den Ergebnissen des Corona Monitors weiterhin die meistgenutzten Medien, wenn es um die Rezeption von News zu Covid-19 geht.

Zu der stärkeren Mediennutzung passt auch, dass das Vertrauen der Konsumenten in die traditionellen Medien weiter steigt: Vor allem das Fernsehen kann in dieser Hinsicht um 12 Prozent zulegen. Als unglaubwürdiger werden dagegen die News  im Internet (-17 Prozent) und - überraschenderweise - auch in den Tageszeitungen (-14 Prozent) wahrgenommen.

Betrachtet man die unterschiedlichen Aktivitäten in den einzelnen Kanälen, so macht Online das Lesen von Nachrichten immer noch den größten Teil aus und steigt im Vergleich zur Vorwoche sogar noch einmal um 12 Prozent. Erster Anlaufpunkt gegen die Langeweile ist wie in der Vorwoche Social Media (59 Prozent), gefolgt von Streaming. Zudem nutzen die Befragten in der Isolation immer stärker Messaging-Dienste um mit Famile und Freunden in Kontakt zu bleiben: Die Nutzung von Skype, FaceTime, WhatsApp & Co. stieg im Vergleich zur ersten Befragungswelle um 76 Prozent an.
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Unter den Printtiteln können vor allem die Frauenmagazine als Mittel gegen die Langeweile zulegen und kommen im Vergleich zur Vorwoche auf ein Plus von fast 100 Prozent. Im Vergleich zu den schnelleren Digitalmedien sinkt der Konsum von Nachrichten in Print dagegen um 16 Prozent. Dazu passt auch: Digital-Abos und Paid Content erfreuen sich im Zuge der Corona-Krise zunehmend an Interesse (+8 Prozent).

In Sachen New Work wirkt in diesen Tagen und Wochen kein Thema so häufig besprochen wie Home Office. Da überrascht es nicht, dass auch laut Havas Media Corona Monitor immer mehr Menschen von Zuhause aus arbeiten: In der zweiten Befragungswelle sind es 44 Prozent der Befragten - und damit 16 Prozent mehr als in der Vorwoche. Dabei stieg sowohl der Anteil der Remote-Working-Profis als auch jener der Home-Office-Neulingen. Der Anteil an Befragten, die vor Corona noch nie im Home Office gearbeitet haben, mittlerweile aber am Schreibtisch in den eigenen vier Wänden arbeiten, stieg im Vergleich zur Vorwoche um 43 Prozent.

Zudem bestätigt sich nach den Studienergebnissen, dass man im Home Office genau so gut, wenn nicht sogar effektiver als im Büro arbeitet: 56 Prozent der Befragten geben an, zu Hause genauso gut arbeiten zu können wie im Büro. Das entspricht einem Plus von 86 Prozent im Vergleich zur Stimmung in der ersten Befragungswelle. Noch deutlicher fällt die Einschätzung von 42 Prozent der Probanden aus, die angeben, dass sie zu Hause effizienter arbeiten können als im Büro (+91 Prozent zur Vorwoche).
Das Von-zuhause-Arbeiten in allen Ehren - aber wie wirkt sich die soziale Isolation in Zeiten von Corona aus die private Kontaktpflege aus? In dieser Hinsicht werden vor allem die Unter-30-Jährigen kreativ: So können sich 44 Prozent der Befragten aus dieser Altersgruppe vorstellen, via Videochat mit Freunden ein paar Drinks zu genießen. Knapp ein Drittel geht sogar noch einen Schritt weiter und zieht Balkonpartys mit den Nachbarn in Betracht. Generell ist Alkohol auch in Corona Zeiten weiter beliebt: 61 Prozent der Befragten haben demnach in der letzten Woche Alkohol konsumiert. Am beliebtesten über alle Altersgruppen hinweg ist Bier gefolgt von Wein.

Zudem ist laut der Studie die Nutzung von Online-Dating-Apps und -Portalen auch während der Pandemie ungebrochen. 21 Prozent der befragten Singles nutzen weiterhin Tinder und Co. Fast ein Drittel der aktuellen Dating-App-Nutzer ist in diesen Tagen und Wochen sogar aktiver im Online Dating. tt



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