„Ingo Becker arbeitet seit Anfang des Monats nicht mehr für die Mopo“, bestätigt Neu-Verleger
Arist von Harpe die Demission auf HORIZONT-Nachfrage. Man habe sich „in gegenseitigem Einverständnis getrennt“. Aktuell spreche er mit anderen Kandidaten, eine Neubesetzung sei noch nicht zu vermelden. Der Hamburger Anzeigenverkäufermarkt ist aktuell in Bewegung: Einerseits setzt
Axel Springer im Rahmen seiner
Umbau- und Sparpläne auch und
gerade in den Hamburger Büros seines Vermarkters Media Impact den Rotstift an; andererseits baut
Funke nach dem
Vorab-Scheitern seiner Zusammenarbeit mit Burda in der Hansestadt derzeit einen ganz neuen eigenen (Zeitschriften-)Vermarkter auf. Und sucht Leute.
Seit November war Becker Geschäftsführer von
Hamburg First Medien & Marketing, der Vermarktungstochter der Mopo. Zuvor war er Head of Advertising bei Bild Nord/Hamburg und davor stellvertretender Anzeigenleiter beim Hamburger Abendblatt, das damals noch zu Springer gehörte. Rund 18 Jahre lang stand er in Diensten des Konzerns. Ganz am Anfang seiner Karriere war Becker schon einmal für die Mopo tätig, als Anzeigenverkaufsleiter und danach Vize-Anzeigenchef. Dorthin zurückgeholt hatte ihn 18 Jahre später schließlich
Susan Molzow, unter der Ägide des Zeitungskonzerns DuMont bis Anfang März die maßgebliche Geschäftsführerin. Doch mit seinem
Kauf der Mopo hat sich Neu-Verleger von Harpe als
weiteren Geschäftsführer installiert. Molzow firmiert noch als Co-Chefin im Impressum.
Molzow hatte bis Ende 2019 mit
DuMont über ein Management-Buy-out verhandelt. In einem früheren Gesprächsstadium soll auch
Martin Stedler mit dabei gewesen sein, Beckers Vorgänger als Mopo-Vermarktungschef. Er hatte den Verlag im Oktober verlassen, offiziell „auf eigenen Wunsch“, um sich „neuen beruflichen Herausforderungen“ zu stellen.
Dass der neue Mopo-Boss von Harpe nun erst einmal ohne Vermarktungschef dasteht, wirkt misslich: Schließlich will er die
Eigenständigkeit der Boulevardzeitung vorantreiben, in allen Bereichen, auch in der Vermarktung. „Sobald es direkt die Marke, ihre Inhalte und teilweise auch die Vermarktung betrifft, muss ein Titel wie die Mopo seine eigene Sprache finden“, sagte er
kürzlich im HORIZONT-Interview. Die Heftvermarktung müsse „aus unserer Marke heraus“ erfolgen.
rp