Lars Haider, Chefredakteur des Hamburger Abendblatts, muss sich nun doch keine Gedanken darum machen, wie er am kommenden Montag im Hotel Atlantic die Gäste des traditionellen Neujahrsempfangs darauf einstimmt, dass die Zeitung bald im verkleinerten rheinischen statt im gewohnten nordischen Format erscheint. Und die Manager des Funke-Konzerns werden sich auch nicht anhören lassen müssen, dass sie bei der Springer-Druckerei vor den Toren der Stadt zahlreiche Arbeitsplätze auf dem Gewissen haben werden.
Mehr zum Thema
Springer verliert den Druckvertrag für die Zeit
Künftig läuft die komplette Auflage der Wochenzeitung über die Maschinen der Frankfurter Societäts-Druckerei. Der Vertrag mit Springers Druckerei in Ahrensburg ist zum 31. Dezember 2020 gekündigt.
Es ist eine Sache, dass
Die Zeit Ahrensburg den Druckauftrag für einen Teil ihrer Auflage entzogen hat. Zu heftigeren Konsequenzen hätte es geführt, wenn auch das täglich erscheinende Hamburger Abendblatt als Großkunde verloren gegangen wäre.
Wie HORIZONT Ende November berichtete, hatte Funke den Druckauftrag gekündigt und erwogen, die Zeitung künftig im 200 Kilometer entfernten Braunschweig zu drucken. Neben längeren Transportwegen hätte das frühere Andruckzeiten und außerdem eine Verkleinerung des Formats zur Folge gehabt. Springer stieg unter Federführung von
Christian Nienhaus daraufhin in Verhandlungen mit den Funke-Managern
Klemens Berktold und Michael Wüller ein. Preisnachlässe wurden zugesagt. Am Ende einigten sich die Verhandlungspartner auf einen neuen Druckvertrag. Die positive Botschaft erreichte die verängstigten Mitarbeiter gerade noch rechtzeitig vor dem Weihnachtsfest.
usi