Group-M-Manager Boris Schramm
Es soll ja Verlage geben, die den Werbemarkt stiekum aufgegeben haben. Nun, das wäre ziemlich dumm, sagt Deutschlands mächtigster Print-Planer Boris Schramm. Denn Marketer beginnen sich jetzt, nach dem Jahrzehnt der Technologie, wieder für die Werbewirkung im Kopf der Menschen zu interessieren. Ausgerechnet Facebook scheint da mehr zu wissen – als einer der größten Print-Kunden von Group M.
Im Interview mit HORIZONT treibt Schramm, Geschäftsführer bei der Group M, Verlage und andere Inhaltsproduzenten an: Sie sollten "doch bitte Sportsgeist zeigen und sich den Herausforderungen stellen". Zugleich beklagt er Versäumnisse in der Werbewirkungs- und Neuromarketing-Forschung, auch im eigenen Lager der Agenturen und Kunden. Und fordert hier einen Schulterschluss der gesamten Branche.Herr Schramm, Sie sagten jüngst, es wäre "fast zynisch", wenn der Werbemarkt jetzt auf die Relotius-Affäre negativ reagieren würde – weil er umgekehrt ja auch die besondere Wirkung von Werbung in redaktionellen Umfeldern nicht honoriere. Können die Verlage das immer noch nicht vermitteln – oder wollen es die Kunden immer noch nicht sehen? Wir leben in einer Werbewelt mit einer digitalen Infrastruktur, die die Customer Journey auf den letzten Kontaktpunkt optimiert. Sie ist nicht darauf angelegt, die Besonderheiten redaktioneller Medien zu erfassen. #PAYWALL Es macht wenig Sinn, diese Realität zu beklagen. Dabei haben wir alle uns in den letzten zehn Jahren fast ausschließlich mit technologischen Fragen befasst, weil wir lernen mussten, die Technol