Mathias Döpfner will Axel Springer zu einem digitalen Weltmarktführer machen
Axel Springer plant einen Stellenabbau bei Bild und Welt. Das bestätigten Springer-Chef Mathias Döpfner, Verlegerin Friede Springer und KKR-Europachef Johannes Huth im Interview mit der Süddeutschen Zeitung. Dabei wolle man laut Döpfner "eher bei den Häuptlingen als bei den Indianern sparen". Für mehr digitales Wachstum sollen aber auch neue Arbeitsplätze entstehen.
In der Vergangenheit habe man aus Rücksicht auf die Quartalsergebnisse Sparmaßnahmen nur "scheibchenweise" und über einen längeren Zeitraum verteilt durchführen können, erklärt Döpfner. "Jetzt können wir alles, was sinnvoll ist, schneller machen." Das sei nicht nur unternehmerischer, sondern auch ehrlicher. "Das klingt nicht nur nach einem großen Schnitt, das ist einer."
Von den Restrukturierungsmaßnahmen seien alle Bereiche betroffen, in denen "strukturell Umsatzrückgang herrscht". Das betreffe die Welt, die Bild, die Druckereien und die Zeitschriften. Dabei wolle man "eher bei den Häuptlingen als bei den Indianern sparen. Wir verschlanken die Hierarchien", so Döpfner. Angesprochen auf die großen Chefredaktionen von Bild und Welt betont Döpfner, er sei mit den Chefredaktionen "extrem zufrieden". "Da wird es vielleicht Verkleinerungen, aber keine spektakulären Änderungen geben. (...) Exzellente Führungskräfte wird es immer brauchen. Und wir haben viele davon."
In Bereichen, in denen digitales Wachstum gelinge, werde man aber auch investieren und Mitarbeiter einstellen oder umlernen. "In Summe werden wir Arbeitsplätze aufbauen", ist Döpfner sicher. Das Ziel von Axel Springer sei es, mithilfe des Finanzinvestors KKR als Digitalkonzern eine weltweite Marktführerrolle zu erlangen. "Die Weltmarktführerschaft ist auch nicht so größenwahnsinnig wie Sie vielleicht denken. Wir sind heute schon bei digtalen Rubrikenanzeigen und bei digitalen Journalismus in Europa führend. Weltweit sind die Abstände momentan auch nicht so groß."
dh