In der „größten Galerie Hamburgs“ präsentieren die Veranstalter Fotos aus der Wolf-Serie „Tokyo Compression“, Portraits einzelner U-Bahn-Passagiere in Tokios berüchtigter Rush Hour – sie thematisieren Voyeurismus, Privatsphäre und Einsamkeit in bedrückender Enge. Initiator ist der Verein "Lebendiger Jungfernstieg", Partner ist neben Wall auch die Fotokunst-Ausstellungsstätte Deichtorhallen. Ähnliche Aktionen fanden bereits früher statt.
Ein weiteres Motiv aus der Reihe "Tokyo Compression" von Michael Wolf
Für Wall dürften sie nicht nur uneigennützig sein: Tagsüber ist der Jungfernstieg, den nach Wall-Angaben täglich rund 18.000 Menschen passieren, eine der
Prachtmeilen der Innenstadt – doch abends und nachts, nach Geschäftsschluss, macht das Terrain an der Binnenalster seit ein paar Jahren auch durch
nächtliche Gewalt,
Drogenkonsum und
Auto-Protzereien negativ von sich reden. Dies kann Wall als
Vermarkter der OoH-Flächen dort kaum Recht sein. Die nächtliche Kunstpräsentation soll auch nach Anbruch der Dunkelheit offenbar mehr (anderes) Publikum anlocken und das Image des abendlichen Jungfernstiegs aufwerten.
Die Outdoor-Galerie ist zugleich der Auftakt zu einer Michael-Wolf-Ausstellung („Life in Cities“) in den Deichtorhallen Hamburg vom 17. November 2018 bis 3. März 2019.
rp