Gabor Steingart kann sich nicht über mangelnde Aufmerksamkeit beschweren
Für einen möglichen Einstieg beim Medien-Startup Media Pioneer zeigen nach Angaben des Gründers Gabor Steingart mehrere Investoren Interesse. Nähere Angaben dazu, aus welchen Branchen diese potenziellen Investoren kommen, machte er am Montag bei der dpa-Chefredaktionskonferenz in Berlin nicht. Steingart und das Management halten 54 Prozent an dem Medien-Startup, Springer 36 Prozent und 10 Prozent sind für "Leseraktien" reserviert.
Auf die Frage, wie viel Zeit noch bleibe, bis Media Pioneer wirtschaftlich erfolgreich sein müsse, sagte Steingart: "Viele Jahre." Er betonte: "Wir sind jetzt nicht geldknapp." Derzeit komme über Zweitverwertung von Inhalten Geld in die Kasse, sagte Chefredakteur Michael Bröcker.
Steingart betonte, Media Pioneer werde derzeit von einer "Welle des Wohlwollens" getragen. "Jetzt ist unser Thema Reichweite und Relevanz." Danach komme das Thema der Monetarisierung. "Aber eben erst danach." Es gebe Preisdiskussionen, "wir gehen da sehr sensibel dran", sagte Steingart. "Das Morning Briefing wird für immer kostenfrei bleiben", sagte er mit Blick auf den Newsletter, dem das Berliner Medien-Startup vor allem seine Bekanntheit verdankt.
Wie stark das Team noch wachsen werde, hänge auch von Einnahmen ab und wie groß am Ende die Zahlungsbereitschaft von Lesern sei. "Ich kann die Schlussformation in ihrer Größe nicht skizzieren", betonte Steingart. Es würden weiter Mitarbeiter eingestellt. Ob es in den nächsten Jahren eher 30 bis 50 Redakteure werden, oder ob die Mannschaft im Verlauf von 5 bis 7 Jahren auf 100 Redakteure wachsen könne, "das werden wir sehen".
Herzstück des Unternehmens soll ein Redaktionsschiff auf der Spree im Berliner Regierungsviertel werden. Der Bau werde einen einstelligen Millionenbetrag kosten, sagte Steingart. Auf dem Schiff sollen voraussichtlich vom Frühjahr an Politiker und Wirtschaftsvertreter zu Interviews empfangen werden.