Bascha Mika, bis Ende März Chefredakteurin der Frankfurter Rundschau.
Lange schon träumt die ehemalige taz- und FR-Chefredakteurin von einer Frauenzeitschrift, die ihre Intelligenz nicht beleidigt. Tatsächlich fand sie für ihr Projekt auch eine Fürsprecherin, Julia Becker. Sie würde das Zeitschriftenportfolio von Funke gern um einen frauenpolitisch progessiven Titel erweitern, sagt die Aufsichtsratschefin – wäre da nicht Corona.
Katarzyna Mol-Wolf, Julia Becker, Bascha Mika. Jede der drei Frauen ragt in der deutschen Medienlandschaft auf ihre Weise heraus. Die eine, HORIZONT-Medienfrau des Jahres, musste sich ihren Verlag aus eigener Kraft erkämpfen, aber hat dort immerhin das Sagen; die andere wurde in ihre Rolle hineingeboren und kämpft mit viel Gegenwind; die dritte ist sowieso kampferprobt, sie war schließlich lange Chefredakteurin der taz und bis Ende März der Frankfurter Rundschau. Mehr zum Thema fr Top-Personalie Bascha Mika verlässt die Frankfurter Rundschau Ende des Monats verabschiedet sich die 66-Jährige nach vielen Jahren als Chefredakteurin, erst bei der taz in Berlin, seit 2014 bei der FR in Frankfurt. Der Rundschau bleibt sie als Autorin erhalten. Thomas Kaspar bekommt zwei Stellvertreter: Michael Bayer, bisher Mitglied der Chefredaktion, und Karin Dalka, bisher Leiterin des Politikressorts. ... Womöglich hängt es damit zusammen, dass die Rundschau bis zum Verkauf an Ippen unter dem Dach der FAZ erschien und Katarzyna Mol-Wolf, die sich Kasia nennt, dort im Aufsichtsrat sitzt. Sie war es jedenfalls, die Bascha Mika mit Julia Becker zusammenbrachte. Anfang des Jahres muss es gewesen sein, Dienstreisen gehörten noch zum Alltag, als die Journalistin in Essen zu Besuch bei Funke war. #PAYWALL Die Frauen verstanden sich auf Anhieb und heckten einen Plan aus: die Gründung eines Frauenmagazins – keines von der Sorte wie es sie zuhauf gibt, auch bei Funke, sondern ein gesellschaftspolitisches. Bascha könnte man es nennen, fand Julia Becker. Testimonial-Magazine liegen schließlich im Trend, und wer wäre geeigneter, für das Konzept Pate zu stehen als die Ideengeberin?Auf das Treffen angesprochen, reagiert Bascha Mika schmallippig. Wer sie kennt, weiß aber um ihren lang gehegten Traum einer Frauenzeitschrift, von der sie sich nicht in ihrer Intelligenz beleidigt fühlt. Und das fühlt sie sich von allen Titeln, auch jenen, die sich anspruchsvoll nennen, am Ende aber doch nicht ohne Lifestyle, Mode- und Schminktipps auszukommen glauben. Aber: Bascha Mika und Funke, wie passt das zusammen? Aus Essen heißt es, Funke stehe "mutigen, querdenkenden und gesellschaftspolitisch deutlich positionierten Frauenmagazinen sehr aufgeschlossen gegenüber". Es sei ein Herzensthema, insbesondere