Unternehmen sollten sich in den sozialen Medien entspannen, rät Forrester
Die Präsenz in sozialen Medien gehört für die meisten Marken mittlerweile zum kleinen Einmaleins ihrer Marketingkommunikation. Allerdings gibt es immer wieder Experten, die den Sinn und Zweck eigener Kanäle bei Facebook, Youtube, Instagram & Co. anzweifeln. Ein neuer Report des Marktforschungsunternehmens Forrester dürfte Wasser auf die Mühlen der Social-Media-Skeptiker sein. Unternehmen würden in den sozialen Medien häufig als "Partycrasher" wahrgenommen. Marken sollten ihre Präsenz bei Facebook & Co. daher selbstkritisch hinterfragen.
Laut Forrester stehen viele Nutzer den Aktivitäten von Marken in den sozialen Medien kritisch gegenüber: Nur 24 Prozent der Internetnutzer finden es cool, mit einem Unternehmen oder einer Marke in den sozialen Medien in Verbindung gebracht zu werden. Mehr als zwei Drittel (68 Prozent) sind der Meinung, dass Unternehmen vor allem uninteressante Inhalte auf den Plattformen teilen.
Das Hauptproblem besteht laut Forrester darin, dass Marken überambitioniert sind. Statt soziale Medien vor allem zur Kommunikation mit den Kunden zu nutzen, würden sie Kunden auf allen möglichen Ebenen verfolgen, angefangen von Social Ads über Influencer Marketing bis hin zu Social Commerce, Kundenservice und eigenem Content. Unternehmen würden daher von vielen Nutzern als "Partycrasher" wahrgenommen, die von den Nutzern nie eingeladen wurden.
Unternehmen sollten sich in den sozialen Medien daher entspannen und vor allem auf die Bedürfnisse der Nutzer achten, rät Forrester. Das können unter anderem durch klassisches Monitoring der eigenen Social-Media-Kanäle, aber auch durch Bewertungen, Rezensionen und Communities.
Dabei könne man durchaus auch zu dem Ergebnis kommen, sich lieber aus den sozialen Medien zurückzuziehen. Ein Drittel der CMOs seien ohnehin nicht in der Lage, die Auswirkungen von Social Media auf das Geschäft nachzuweisen. Zudem könne das Verhalten sozialer Medien sogar im Widerspruch zu den eigenen Markenprinzipien stehen. Unternehmen sollten in diesem Fall nicht davor zurückschrecken, sozialen Medien den Rücken zu kehren: "Unternehmen müssen aufpassen, nicht dem Stockholm-Syndrom der sozialen Medien zu erliegen", betont Jessica Liu, Senior Analystin von Forrester. "Vermarkter, die den Mehrwert sozialer Medien nicht nachweisen können oder das Gefühl haben, dass die Entscheidungen sozialer Netzwerke im Widerspruch zu ihren eigenen Markenprinzipien stehen, sollten Sie die Reißleine ziehen."
Weitere Informationen zu dem Report "It’s OK To Break Up With Social - The Social Marketing Playbook" gibt es
auf der Website von Forrester.
dh