"Herr Grindel hat aufgrund seiner früheren Mitgliedschaft im Bundestag ein im Abgeordnetengesetz geregeltes gesetzliches Rückkehrrecht", teilte das ZDF am Mittwoch auf Anfrage mit. Zuvor hatte die "Bild"-Zeitung darüber berichtet.
Der 57-jährige Grindel war in den Tagen vor seinem Rücktritt durch Enthüllungen über fragwürdige Zusatzeinkünfte und die Annahme einer teuren Uhr unter Druck geraten.
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In seinen ursprünglichen Beruf zurückzukehren, sei Grindels gutes Recht, sagte der Sprecher des Deutschen Journalisten-Verbands, Hendrik Zörner. Dass er das dürfe, sei im Grunde eine Selbstvertändlichkeit. "Ob er sich selbst einen Gefallen damit tun würde, muss er beurteilen", sagte Zörner. Denn Glaubwürdigkeit sei im Journalismus ein hohes Gut. Grindel sei durch seine Tätigkeit als DFB-Präsident ausgesprochen bekannt und habe nach den Berichten über die Hintergründe seines Rücktritts ein bestimmtes Image. Es sei damit zu rechnen, dass viele Zuschauer seine künftige Arbeit als Journalist damit in Verbindung bringen würden.
Beim ZDF war Grindel von 1992 bis 1997 zunächst als Redakteur im ZDF-Studio Bonn beschäftigt, von 1997 bis September 1999 dann als Leiter des ZDF-Landesstudios Berlin. Von Oktober 1999 bis Dezember 2002 war er Leiter des ZDF-Studios Brüssel, seit Januar 2003 ist er dem ZDF zufolge freigestellt. Mitglied im Deutschen Bundestag war Grindel von 2002 bis 2016. Den Posten als DFB-Präsident übernahm er im April 2016.
dpa