Effizienzgewinn und Savings stehen dabei im Fokus bei Henkel, so Klämt. Die eigene Produktion habe man schon auf Industrie 4.0 umgestellt. Die größere Herausforderung stelle das Verbraucherverhalten da. Hier klafft immer noch ein großes Gap zwischen der Mediennutzung und dem tatsächlichen Kaufverhalten. Nur 2 Prozent der Waschmittel weltweit würden online verkauft, der Konsument aber bewege sich zunehmend in digitalen Medien. "Das wird sich aber ändern", ist Klämt überzeugt. "Wir müssen hierfür jetzt schon neue Geschäftsmodelle aufbauen." Henkel hat das auch schon getan. Ein Beispiel: Wasch- und Putzmittel on demand und per Home Delivery ist als fester Service bei Henkel bereits installiert. © Getty Images / Alexander Hassenstein / Alex Grimm)
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Zu diesem Zweck müsse man auch mit den Frenemies kooperieren. Klämt nennt hier explizit Amazon und Alibaba: "Sie sind für uns wichtige Partner für Distribution und Vertrieb." Gleichzeitig müsse man unabhängiger werden und selbst CRM-basierte Programme aufbauen. Auch hier hat Henkel schon reagiert. Mit dem Persil-Programm Geschickt-gereinigt.de kann man sich Wäsche waschen und wieder nach Hause liefern lassen.
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Schrader kann solchen Maßnahmen nur beipflichten. Es sei wichtig, den eigenen Anteil am digitalen Vertrieb zu steigern: "Es ist ein Unterschied, ob ich nur eine Palette mit Produkten an Amazon und Alibaba liefere oder ob ich die Logistik ab der Verkaufsplattform selbst steuere." Durchhaltevermögen sei hier gefragt. "Das Wachstum der neuen digitalen Vertriebsformen muss quantitativ sehr schnell größer sein als das Wachstum der alten Vertriebswege. Und man muss Geschäftsprozesse ändern, wenn das bestehende Business noch sehr gut läuft", so Klämt. Der Henkel-Manager nennt das dann "Innovationsdilemma", gegen das man auch intern anrennen müsse.
vg