Die Lage ist ernst: Laut einer Erhebung der Spitzenorganisation der Filmwirtschaft (SPIO) sind seit dem Ausbruch der Corona-Krise bereits mehr als 400 Drehs abgebrochen, unterbrochen oder verschoben worden. Dadurch seien in Summe Investitionen in Höhe von circa einer halben Milliarde Euro weggefallen, heißt es.
Bei dem runden Tisch, der wegen der Corona-Pandemie als Videokonferenz abgehalten wurde, haben die Sender der Mediengruppe RTL Deutschland sowie von Pro Sieben Sat 1 Media mit der ARD, dem ZDF und RTL 2 nun ein gemeinsames Vorgehen bei der Wiederaufnahme der TV-Produktion in Deutschland verabredet. Ziel sei es, genaue Rahmenbedingungen und Regeln zu definieren, nach denen Produktionen in Zeiten der Pandemie mit ihren verschärften Abstands- und Hygieneregeln stattfinden sollen.
Das gleicht einer Herkulesaufgabe. So müssen die Sender und Produzenten in Zusammenarbeit mit den Gesundheitsämtern nun für alle möglichen Formate festlegen, was erlaubt ist - und was nicht. Also ob etwa Kuss-Szenen und Umarmungen möglich sind oder auf den Index kommen. Die ersten Arbeitspapiere seien bereits in Arbeit, heißt es.
"Wir sind uns einig, dass die Sicherheit des Produktionsbetriebes obersten Vorrang hat. Dazu gehört die faktische, gesundheitliche Sicherheit am Set und die Sicherheit von Produzent und Sender, bei Wiederaufnahme der Produktion die wirtschaftlichen Risiken so gut wie möglich eingrenzen zu können", teilen die beteiligten Sender in einem gemeinsamen Statement mit.
Ungeachtet dessen fordern Sender und Produzenten für den Fall, dass künftig weitere Produktionen wegen der Corona-Pandemie ausfallen, auch Rückendeckung vom Staat. Als "wesentliche Voraussetzung für die Wiederaufnahme der Produktionstätigkeit" wird ein sogenannter Ausfallfonds gefordert. Dieser Fonds, den Sender und Produzenten bereits Kulturstaatsministerin Monika Grütters vorgeschlagen haben, müsse die wirtschaftlichen Schäden für erneute Produktions-Stopps oder Ausfälle auffangen. Über die konkrete Ausgestaltung soll kurzfristig das Gespräch mit den zuständigen Ministerien gesucht werden.
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