Während Funke bei seinen Regionalzeitungen Kurzarbeit bereits beantragt hat und der
Spiegel noch prüft, plant die SWMH (Süddeutsche Zeitung, Stuttgarter Zeitung, Frankenpost)
laut einem Medienbericht entsprechende Schritte – und nun auch die
Zeit. Das bestätigte eine Sprecherin der Hamburger Wochenzeitung gegenüber dem Medienpodcast Unter Zwei
laut einer Vorabmeldung.
Welche Bereiche betroffen seien, das prüfe und bespreche man gerade, ebenso den Zeitraum und die Konditionen. Die
Verluste im Anzeigenmarkt und anderswo – wohl gerade bei den Leserreisen und Veranstaltungen – habe der Verlag mit höheren Vertriebserlösen nicht kompensieren können, heißt es.
„Es wäre ausgesprochen hilfreich und sehr sinnvoll, wenn die Bundesregierung und alle öffentlichen Stellen die Zeitungen intensiv für ihre Kommunikation in Zeiten von Corona nutzen.“
Rainer Esser
„Das Ausmaß werden wir erst einschätzen können, wenn wir absehen können, wie lange diese Krise anhält“, zitiert Unter Zwei den Zeit-Geschäftsführer
Rainer Esser. Staatliche Subventionen seien für ihn kein Thema, dafür aber Anzeigenschaltungen: „Es wäre ausgesprochen hilfreich und sehr sinnvoll, wenn die Bundesregierung und alle öffentlichen Stellen die Zeitungen intensiv für ihre Kommunikation in Zeiten von Corona nutzen.“
Bei der
Mediengruppe Klambt plant man „zurzeit“ keine Kurzarbeit, wohl aber dünnere Hefte: „Wir werden in den Portfoliobereichen, in denen Anzeigenumsatzrückgänge ab April anstehen, Umfänge der Notwendigkeit und wirtschaftlichen Situation anpassen“, sagt Verleger
Lars Joachim Rose gegenüber HORIZONT. Gemeint ist vor allem der Standort Hamburg mit Titeln wie Grazia, Für Sie, Petra, Jolie, OK, In und Vital. Hier rechnet Rose im zweiten Quartal mit einem Werbeminus gegenüber Plan von rund einem Viertel.
Bei den Heften aus Baden-Baden, also den TV-Titeln (etwa Funkuhr, Bildwoche, Die Zwei) und den unterhaltenden Frauenzeitschriften (darunter 7 Tage, Welt der Frau) befürchtet der Klambt-Chef bis jetzt lediglich „geringe Rückgänge“, da ein hoher Anteil des Anzeigenumsatzes aus dem Bereich
Pharma stamme, „welcher zurzeit relativ stabil“ sei.
Fürs gesamte Haus werde man „noch nicht getätigte oder vertraglich bereits vereinbarte
Investitionen auf das zweite Halbjahr oder auf 2021 verschieben“. Einen Ausblick fürs laufende Jahr will Rose nicht geben: „Die Umsatzentwicklung des zweiten Halbjahres, und hier insbesondere des vierten Quartals, wird von der Dauer der Krise und der damit verbundenen Maßnahmen abhängen.“
rp