Corona-Krise

So viele Kündigungen muss DAZN seit der Bundesliga-Zwangspause hinnehmen

DAZN hat mit der Bundesliga-Zwangspause in Zeiten von Corona zu kämpfen
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DAZN hat mit der Bundesliga-Zwangspause in Zeiten von Corona zu kämpfen
Der Sport-Streamingdienst DAZN hat in den vergangenen Jahren einen rasanten Aufstieg hingelegt und sich unter anderem Live-Rechte für die Bundesliga und die UEFA Champions League gesichert. In diesen Tagen und Wochen gänzlich ohne Live-Sport läuft es bei der Perform-Group-Tochter aber alles andere als rund. Laut einer Analyse des Vertragsspezialisten Volders verzeichnet DAZN seit der Bundesliga-Zwangspause überdurchschnittliche viele Kündigungen.
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Wie das Unternehmen errechnet hat, musste DAZN allein in den vergangenen elf Tagen mehr als ein Viertel (28,3 Prozent) aller diesjährigen Kündigungen hinnehmen. Seitdem die Bundesliga pausiert hat sich der Durchschnitt der täglichen Kündigungen demnach nahezu verdreifacht. Insgesamt sind seit dem 13. März die täglichen Kündigungen um rund 155 Prozent gestiegen.

"Wegen der fortwährenden Ausbreitung des neuartigen Coronavirus muss auch die Bundesliga derzeit eine Zwangspause einlegen. Hierunter leiden nicht nur die Vereine wegen fehlender Einnahmen aus den  Stadien, sondern auch die Sender, die die Spiele übertragen. Besonders hart trifft es den Streaming-Dienst DAZN, der neben den Freitags-, Montags- und einigen Sonntags-Spielen der Bundesliga auch eine Vielzahl von weiteren Sportevents sendet", sagt Mathias Rhode, Chief Marketing Officer von Volders.

Der Grund für die hohe Kündigungswelle bei DAZN liegt auf der Hand: Während Pay-TV-Konkurrent Sky etwa auf festgeschriebene Vertragslaufzeiten über ein bis zwei Jahre setzt, können Kunden bei dem Sport-Streamingdienst monatlich kündigen. "Diese Flexibilität wirkt sich in der jetzigen Krisenzeit negativ auf die Kündigungszahlen aus", so Rhode weiter.

Um die Kündigungswelle einigermaßen abzuflachen, setzt DAZN in diesen sportbefreiten vor allem auf eigenproduzierte Dokumentationen über prominente Sportler wie "Being Mario Götze" oder "The Making of: Cristiano Ronaldo" sowie auf Sport-Klassiker wie berühmte Champions-League-Finals oder große Boxkämpfe.

Der Vertragsdienstleister Volders setzt für seine Kunden rechtskräftige Kündigungen durch und verwaltet darüber hinaus diverse Verträge. Außerdem informiert das Unternehmen laut eigenen Angaben Verbraucher über günstige Alternativen. Das Start-up ist in Berlin beheimatet und wurde 2014 von Jan Hendrik Ansink gegründet. Volders beschäftigt 50 Mitarbeiter und wird von mehr als 1.600.000 Nutzern als digitaler Vertragsassistent genutzt. tt
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