Bilanz 2018

Bertelsmann erzielt Milliarden-Gewinn / Umsatzrückgang bei Gruner + Jahr

Bertelsmann erzielte 2018 den höchsten Umsatz seit über zehn Jahren
Bertelsmann
Bertelsmann erzielte 2018 den höchsten Umsatz seit über zehn Jahren
Gestützt durch einen ungewöhnlichen Verkaufserfolg auf dem Buchmarkt hat der Medien- und Dienstleistungskonzern Bertelsmann 2018 den höchsten Umsatz seit 2007 verbucht. Das Unternehmen aus Gütersloh verzeichnete im vergangenen Jahr eine Steigerung um 2,8 Prozent auf 17,7 Milliarden Euro, wie Vorstandschef Thomas Rabe am Dienstag in Berlin mitteilte.
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Der Konzerngewinn überschritt zwar erneut die Milliardenschwelle, lag aber wegen Sondereinflüssen mit 1,1 Milliarden Euro leicht unter dem Wert von 2017. So musste Bertelsmann viel Geld in die Hand nehmen für den Zusammenschluss seiner Callcenter-Sparte mit der marokkanischen Saham Group. 


Michelle Obamas 2018 veröffentliche Autobiografie "Becoming" verkaufte sich bislang fast 10 Millionen Mal. Der weltweite Erfolg der Buchtochter Penguin Random House ist allerdings nur ein kleiner Teil des Gesamtbildes bei Bertelsmann. Haupttreiber bleibt die börsennotierte RTL Group. Die werbefinanzierte, europäische Senderfamilie steigerte den Umsatz 2018 um 2,1 Prozent auf 6,5 Milliarden Euro. Mittlerweile kommt fast die Hälfte des Umsatzes aus digitalen Geschäften: Der Umsatzanteil der Digitalaktivitäten des Konzerns erhöhte sich im vergangenen Jahr auf 49 Prozent.

Auch die Verlagstochter Gruner + Jahr treibt ihren digitalen Umbau weiter voran, musste aber nach Titel- und Firmenverkäufen 2018 einen Umsatzrückgang hinnehmen. Das Geschäft des Hamburger Verlagshauses (Stern, Brigitte, Geo, Hygge) mit digitalen Inhalten machte 2018 bereits 27 Prozent des Umsatzes aus. Das sind zwei Prozentpunkte mehr als noch 2017. 

In Deutschland und Frankreich trennte sich Gruner + Jahr von weniger profitablen Geschäften, unter anderem bei dem Tochterunternehmen Motorpresse Stuttgart. Der Umsatz ging daher im vergangenen Jahr um 4 Prozent auf 1,44 Milliarden Euro zurück. Der operative Gewinn (Ebitda) sank um 5 Millionen auf 140 Millionen Euro. Laut Bertelsmann legte der Verlag in Deutschland bei Umsatz und Gewinn zu, die Verlagsmutter nennt aber keine weiteren Details. Finanzvorstand Bernd Hirsch sprach von einer positiven Entwicklung beim Blick auf den Heimatmarkt. 

"2018 war ein erfolgreiches Geschäftsjahr für Bertelsmann, wir sind wachstumsstärker, digitaler und internationaler geworden", erklärt Bertelsmann-Chef Thomas Rabe. "Das organische Wachstum ist so hoch wie seit Jahren nicht, knapp die Hälfte unseres Umsatzes stammt aus Digitalaktivitäten. Beides belegt, wie weit wir mit der Transformation des Konzerns inzwischen vorangekommen sind." dpa 




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