Holger Friedrich absolviert seinen Auftritt an diesem Donnerstagnachmittag ausnahmsweise ohne seine Frau Silke. Die Arbeitsgruppe der für Mai in Leipzig geplanten Medientage Mitteldeutschland (MTM) veranstalten in der Landesvertretung Thüringens einen MTM Extra. Es geht um "digitale Strategien regionaler (Print-)Medien", und Holger Friedrich soll erzählen, was er als neuer Eigentümer beim Berliner Verlag vorhat.
Er wirkt sichtlich genervt von der Berichterstattung über ihn. Die Hoheit über seine Außenwirkung hat er verloren. Er sagt, er fühle sich diskreditiert. Was er den
Vorwürfen der Welt am Sonntag zu entgegnen habe, in der Schweiz die Existenz einer Firma vorgetäuscht zu haben? Wie üblich in solchen Fällen weicht er aus. Er sagt, er kenne die Vorwürfe nicht, er habe den Artikel nicht gelesen, und überhaupt habe er sich abgewöhnt, von diesen Kollegen etwas zu lesen.