Nur eine Straßenquerung trennt die 25 Mitarbeiter von Business Insider vom Springer-Sitz. Hier, im Charlotten Carree, findet es Romanus Otte für das, was er und Jakob Wais vorhaben, "angemessen unglamourös". Sie haben dem Portal eine neue technische Infrastruktur und ein neues Layout verpasst. Nun geht es darum, Business Insider neben Reichweite auch Relevanz zu verleihen.
Herr Wais, Herr Otte, Sie beide sind bei Business Insider Geschäftsführer und Chefredakteur in Personalunion. Ein seriöses Medium trennt zwischen Redaktion und kaufmännischer Ebene.
Jakob Wais: Uns geht es um das gesamte Produkt. Digitaler Journalismus erfordert eine ganzheitliche Sicht. Nicht nur der Inhalt aus Video und Text muss stimmig sein, sondern auch die Ladezeiten, das Ausspielen der Werbung, eben das ganze Produkterlebnis. Das ist bei vergleichbaren journalistischen Unternehmen in der Phase durchaus üblich.
Die Trennung von Verlag und Redaktion ist aber kein Selbstzweck. Wie garantieren Sie die Unabhängigkeit der Redaktion vor Einflussnahmen von Werbekunden?
Romanus Otte: Die bei Axel Springer geltende Regel der journalistischen Unabhängigkeit, der Trennung von Vermarktung und Redaktion, gilt auch bei uns zu 100 Prozent.