Podcasts sind das Trend-Medium unserer Tage. Während den klassischen Medien in der Covid19-Krise die Einnahmen wegbrechen und sie ihre steigende Nutzung nicht zu Geld machen können, läuft es für die Audio-On-Demand-Angebote wie am Schnürchen. Mehr Nutzer, mehr Angebot, mehr Werbe- und Aboerlöse sorgen für Aufbruchsstimmung unter Publishern, Vermarktern und Produzenten. Der Audiostreaming-Anbieter Spotify zählte im vierten Quartal 2020 schon über 50 000 deutschsprachige Podcasts auf seiner Plattform, 2018 waren es erst 2000. Insgesamt haben sich dort rund 2,2 Millionen Formate angesammelt.
Der Aufschwung des Audio-on-Demand-Mediums wird vom Boom der sozialen Netzwerke begünstigt. Sie machen es den Nutzern leicht, ihre Lieblingspodcasts mit anderen zu teilen. Auch die hohe Verbreitung von Smartphones und bessere Mobile-Tarife kommen den Audio-Files zupass. Zugleich profitieren sie von den niedrigen Einstiegshürden für Publisher, wie Sander Bohlen, Chief Revenue Officer bei der Hosting-Plattform Podigee, betont: Alles was es zum Podcasten brauche, sei eine Idee, ein Mikro und einen Account bei einem Hosting-Anbieter. "Dadurch werden viele Hörer zum Produzenten. Zum anderen wird Podcasting durch bessere Monetarisierungsmöglichkeiten für viele größere Publisher interessant, die viele Podcasts produzieren können."
Covid-19 pusht Nutzung und Angebot
Nun facht die Pandemie den Boom des Mediums weiter an. Sichtbares Zeichen dafür ist der publizistische Erfolg des NDR-Info-Podcasts "Coronavirus Update" mit dem umstrittenen Virologen Christian Drosten, der seit Monaten auf den vorderen Plätzen der Podcast-Charts bei Apple und Spotify landet und dem Medium Podcast neue Hörer gebracht hat.