Sierau monierte, über die Handlungsorte Dortmund und Marl und die gesamte Region sei ein nicht zutreffendes Bild vermittelt worden. Der Strukturwandel werde ausgeblendet. "Die Macher dieser Folge geben die Menschen einer Region der Lächerlichkeit preis, indem sie diese Bier trinkend in Trainingsanzügen vor heruntergekommenen Häusern herumstehen lassen." Der WDR disqualifiziere auch "sich selbst als produzierender Sender". Gedreht worden sei der Film zudem in Duisburg.
Der WDR reagierte mit einer Stellungnahme auf die Vorwürfe des Dortmunder Oberbürgermeisters. In den Dortmunder "Tatort"-Folgen zeige man "ein
vielschichtiges Bild der Stadt", etwa durch die Darstellung diverser Milieus und Drehorte. "Der Tatort ist Fiktion – aus dramaturgischen Gründen wird auch verdichtet und zugespitzt. Dadurch können einzelne Szenen von den einen als Klischees empfunden werden, von anderen als realitätsnahe Darstellungen. Das polarisiert, löst Debatten aus – das ist aus unserer Sicht nicht negativ, sondern bereichernd." Die Publikumsreaktionen auf die Tatorte aus Dortmund seien im Übrigen überwiegend positiv, bei den letzten öffentlichen Vorführungen in Dortmund habe es sehr viel Applaus gegeben.
Die Dortmunder "Tatort"-Kommissare Peter Faber (Jörg Hartmann) und Martina Bönisch (Anna Schudt) ermitteln in "Zorn" den Mord an einem früheren Bergmann. Durchschnittlich 9,22 Millionen Zuschauer hatten die Folge am Sonntag im Ersten verfolgt.
dpa/dh