Ad-Alliance-Studie

Verbraucher wollen nach Corona vor allem Reisen und größere Anschaffungen nachholen

Die meisten Deutschen wollen nach der Coronakrise möglichst schnell wieder verreisen
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Die meisten Deutschen wollen nach der Coronakrise möglichst schnell wieder verreisen
Die Deutschen bereiten sich langsam aber sicher auf eine Rückkehr zur Normalität vor. Neben Treffen mit Freunden freuen sich die meisten Menschen vor allem darauf, bald wieder Reisen zu können und wollen aufgeschobene Anschaffungen nachholen. Die Krise hat aber auch das Bewusstsein der Verbraucher für Nachhaltigkeit und soziale Verantwortung von Unternehmen geschärft. Das zeigt eine Studie der Ad Alliance.
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So findet es eine Mehrheit von 62 Prozent der Befragten gut, wenn sich Marken auch in Zukunft sozial engagieren, 56 Prozent befürworten es, wenn Unternehmen Haltung zeigen. Mehr als die Hälfte (54 Prozent) wollen, dass Marken in einer Welt nach Corona mehr Verantwortung für die Gesellschaft übernehmen. Auch in ihrem eigenen Leben wollen viele Menschen künftig mehr auf Nachhaltigkeit achten: 61 Prozent nehmen sich vor, Dinge mehr zu schätzen und bewusster zu genießen.
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Das zeigt sich auch an den Anschaffungsplänen der Befragten: Von den aufgeschobenen Käufen wollen die meisten vor allem Reisen so bald wie möglich nachholen (73 Prozent). Daneben stehen langfristige Konsumgüter wie Möbel- und Einrichtungsgegenstände, Haushaltsgeräte, PKW, Unterhaltungselektronik und Mobiltelefone weit oben auf der Einkaufsliste. Weniger gefragt sind aktuell dagegen verzichtbare und teure Investitionen wie Schmuck und Uhren, aber auch Versicherungen.

Bei den Reisen wollen die meisten Befragten (80 Prozent) ihre ursprünglich geplanten Reisen nachholen. 12 Prozent wollen kleine Änderungen vornehmen, wie zum Beispiel den Zeitraum ändern, nur 8 Prozent wollen eine ganz andere Reise buchen.
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Bereits vielfach dokumentiert wurde der höhere Medienkonsum seit Beginn der Corona-Pandemie, was einerseits mit dem gestiegenen Informationsbedürfnis, aber auch der Sehnsucht nach Unterhaltung und Ablenkung zusammenhängt. So schauen 54 Prozent seit Beginn der Krise "viel häufiger" Fernsehen, 45 Prozent nutzen häufiger Streamingdienste. Laut der Studie könnte die gestiegene Mediennutzung auch nach der Krise andauern: Laut der Studie deute sich ein "Level-Effekt" für alle Medien an. So wollen 86 Prozent auch in Zukunft häufiger Bücher und Zeitschriften (85 Prozent) lesen, 67 Prozent wollen auch weiterhin mehr fernsehen. 

"Unsere neue Studie gibt Unternehmen wichtige Einblicke in die zukünftigen Bedürfnisse der Menschen nach der Corona-Krise", betont Karin Immenroth, Chief Data & Analytics Officer der Mediengruppe RTL Deutschland: "Bereits jetzt können Marken wichtige Stellschrauben und Weichen für veränderte Anforderungen an die Kommunikation während und nach der Pandemie stellen. Über viele Bereiche zeigt sich die Tendenz, Genuss und Lebensfreude mit den Aspekten Verantwortung und Sicherheit zu vereinbaren. Das betrifft die persönlichen Lebensaspekte ebenso wie beispielsweise das schnellstmögliche Nachholen von Reisen und Produktkäufen." 

Für die online-repräsentative Studie wurden in der Zeit vom 24. bis 27. April 977 Teilnehmer im Alter von 18 bis 59 Jahren über das "I love MyMedia"- und "Love2Say"-Panel zur Zeit nach Corona befragt. Dabei wurde das aktuelle und zukünftige Konsumverhalten der Deutschen in den Mittelpunkt der Untersuchung gestellt. dh



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