Zuckerberg als Totengräber der Medien

Mathias Müller von Blumencrons Attacke auf Facebook

Sieht Facebook als Bedrohung: "FAZ"-Onlinechef Mathias Müller von Blumencron
Hans-Jürgen Hermann
Sieht Facebook als Bedrohung: "FAZ"-Onlinechef Mathias Müller von Blumencron
Dass Mathias Müller von Blumencron nicht zu den größten Fans von Facebook gehört, ist bekannt. Der "FAZ"-Online-Chef hat sich nicht umsonst bislang geweigert, beim umstrittenen Instant-Articles-Experiment des Social Networks mitzumachen. Schon im HORIZONT-Interview Mitte April sah er bei dem Konzern von Mark Zuckerberg eine "gefährlichen Ballung von Macht". Für wie gefährlich Blumencron Facebook tatsächlich hält, wurde heute beim Medienforum NRW in Köln deutlich.
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Aus Sicht von Mathias Müller von Blumencron wird Facebook zusehends zu einer Gefahr für die Medien. Möglicherweise beginne gerade die "radikalste Attacke auf die Medienwelt, wie wir sie kennen", sagte der Chefredakteur der digitalen Produkte der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" und frühere "Spiegel"-Chefredakteur am Donnerstag beim Medienforum NRW in Köln.

"Wir könnten Zeugen sein, wie riesige hochprofitable Konzerne mit ihren unendlichen Profiten aufbrechen, um das zu tun, was bisher eigentlich der medialen Welt, wie wir sie kennen, vorbehalten war, und faktisch und genuin selbst zu Medien zu werden." Man habe Facebook als Interaktionskanal kennengelernt. "Nun plötzlich werden wir aufgefordert, für Facebook direkt zu produzieren, zu einer verlängerten Werkbank von Facebook zu werden."
Nun plötzlich werden wir aufgefordert, für Facebook direkt zu produzieren, zu einer verlängerten Werkbank von Facebook zu werden.
Mathias Müller von Blumencron
Das Netzwerk sei für die Medien sowohl Partner wie auch "sehr, sehr gefährlicher Gegner", sagte der Online-Journalist. "Was wir sehen können, ist, dass 1,4 Milliarden Menschen eine Plattform zu einem mehr oder weniger zentralen Teil ihres Lebens gemacht haben, die von einem Menschen an der Spitze gesteuert wird", nämlich Mark Zuckerberg. "Niemand ist bisher so nahe an uns herangekommen." Blumencron betonte: "Soziale Plattformen kennen keine Redakteure, sie kennen nur Programmierer, sie kennen nur Algorithmen." mas/dpa

Social Media

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