Die Experten von Zenith gehen davon aus, dass die Mediennutzung über mobile Endgeräte bis 2020 auf 28 Prozent ansteigen wird. Die Ergebnisse stammen aus der vierten Ausgabe des jährlichen Media Consumption Forecasts, in dem Zenith das sich ändernde Nutzungsverhalten beim Medienkonsum untersucht und prognostiziert. Berücksichtigt werden dabei Analysen aus 63 Ländern.
Die zunehmende Nutzung des mobilen Internets geht laut der Untersuchung zufolge zu Lasten fast aller anderen Medien. Am stärksten sind die Einbußen bei Zeitungen und Zeitschriften. Demnach verbringen die Konsumenten heute 45 Prozent (Zeitungen) beziehungsweise 56 Prozent (Zeitschriften) weniger Zeit mit der Lektüre als noch 2011. Das bezieht sich allerdings nur auf die Zeit, die mit dem Lesen von Printtiteln verbracht wird. Das Lesen der Onlineableger wird der Internetzeit zugerechnet. Zahlreiche Publikationen haben online mehr Lesezeit gewonnen als sie in Printform verloren haben. Mehr zum Thema
Mobiles Internet
Mehr als die Hälfte der Deutschen surfen auf Smartphones und Tablets
Immer mehr Deutsche nutzen das Internet auch unterwegs auf ihren Smartphones oder Tablet-Computern. In diesem Jahr waren mehr als die Hälfte (54 Prozent) der Bevölkerung mobil im Netz unterwegs, wie eine repräsentative Umfrage im Auftrag der Initiative D21 ergab.
Fernsehen und Radio haben ebenfalls Nutzungsanteile verloren, aber nicht in diesem Ausmaß. Laut Zenith ist die TV-Nutzungszeit zwischen 2011 und 2018 um drei Prozent zurückgegangen, während im Vergleichszeitraum um acht Prozent weniger Radio gehört wurde. Fernseh- und Radiosender konnten zwar im gleichen Zeitraum ebenfalls Online-Besucher dazugewinnen, stehen hier aber im starken Wettbewerb mit digitalen Plattformen wie Youtube und Spotify.
Insgesamt steigt der Medienkonsum der Analyse zufolge weiter an, angetrieben durch die rasante Verbreitung der Internetnutzung. Zenith schätzt, dass der durchschnittliche Verbraucher mittlerweile 479 Minuten pro Tag mit Medienkosum beschäftigt ist, also knapp acht Stunden. Das sind 12 Prozent mehr als 2011. Bis 2020 werde dieser Wert auf 492 Minuten steigen.
ron