Yahoo-CEO Marissa Mayer will die Marke wieder voranbringen
Aufbruchstimmung bei Yahoo: Wie US-Medien übereinstimmend berichten, plant das Internetunternehmen offenbar den Einstieg beim Messenger-Dienst Snapchat. Mit der Beteiligung würde Yahoo der Konkurrenz von Facebook ein Schnippchen schlagen, deren Kaufangebot die App-Gründer vor einem Jahr ausgeschlagen hatten. Und auch werbetechnisch soll sich bei Yahoo etwas tun: Offenbar will Chefin Marissa Mayer mit einer neuen Imagekampagne zurück in die Erfolgsspur.
Einem Bericht des
"Wall Street Journal" zufolge will Yahoo aber "nur" 20 Millionen in Snapchat investieren. Der Foto-Dienst, der mit seinen selbstauflösenden Fotos vor allem viele junge Nutzer anzieht, wird mit zehn Milliarden Dollar bewertet. Trotzdem würde der Einstieg für Yahoo Sinn ergeben: Das Unternehmen hat zwar hunderte Millionen Kunden unter anderem für seinen E-Mail-Dienst, tut sich jedoch nach wie vor schwer damit, die Nutzerbasis in höhere Werbeeinnahmen umzumünzen.
Yahoo-Chefin Mayer ging deshalb auf Einkaufstour, um mehr jüngere Nutzer anzulocken und kaufte
unter anderem die Plattform Tumblr. Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf Smartphone-Diensten, am Freitag wurde etwa der Kauf der Chat-Plattform
MessageMe bekannt - für unter zwölf Millionen Dollar. Zuletzt hatte Yahoo beim
Börsengang der chinesischen Online-Handelsplattform Alibaba viel Gewinn gemacht: 2005 war der Internetkonzern günstig bei Alibaba eingestiegen: Für eine Beteiligung von 40 Prozent zahlte Yahoo rund eine Milliarde Dollar. Zwischenzeitlich
ist der Anteil deutlich geringer, aber allein beim Alibaba-Börsengang vor wenigen Wochen nahm Yahoo neun Milliarden Dollar ein.
Der Versuch von Yahoo, im Tech-Business künftig wieder eine größere Rolle zu spielen, könnte bald auch in den Werbeblöcken sichtbar werden.
Laut "AdAge" hat Yahoo Kontakt zu Agenturen aufgenommen, um Ideen eine neue Markenkampagne einzuholen - das Unternehmen selbst will sich zu den Gerüchten allerdings nicht äußern. Zuletzt war
Goodby Silverstein & Partners Leadagentur von Yahoo, seit 2011 allerdings war deren Arbeit nicht mehr sichtbar. In Deutschland sind die Spots von Yahoo mit dem markanten Jodelslogan schon seit 2006 nicht mehr im TV zu sehen.
fam/dpa