Wolfgang Büchner
Schweizer Neutralität statt deutschem Grabenkrieg: Wolfgang Büchner zieht es offenbar in die Alpenrepublik. Der frühere Chefredakteur des "Spiegel", der Ende 2014 nach monatelangem Machtkampf mit der Redaktion des Magazins gehen musste, soll Chef der Blick-Gruppe aus dem Ringier-Konzern werden.
Wie die
"NZZ am Sonntag" berichtet, heuert
Wolfgang Büchner als Verlagsmanager bei Ringier an mit dem Auftrag, die Titel aus der Blick-Gruppe publizistisch weiterzuentwickeln. Neben dem Haupttitel "Blick" gehören auch der "Sonntags-Blick", der "Blick am Abend" sowie das Onlineportal
Blick.ch zum Portfolio der Mediengruppe. Eine offizielle Bestätigung von Ringier zu der Personalie gibt es noch nicht. "Wir kommentieren keine Branchengerüchte", erklärte eine Sprecherin auf Anfrage von HORIZONT Online.
Dem Bericht zufolge haben sowohl der "Blick" als auch der "Sonntags-Blick" mit markant sinkenden Auflagen zu kämpfen. Daran habe auch die Neubesetzung der Chefredaktion vor eineinhalb Jahren nichts geändert. Weder René Lüchinger ("Blick") noch Christine Maier ("Sonntags-Blick") hätten bisher überzeugt, weder was die Wahl der Themen noch was die journalistische Aufbereitung angeht, urteilt die "NZZ am Sonntag". Beiden Blättern fehle es an einer klaren Handschrift und an Relevanz.
Showdown beim „Spiegel“
Was die Ablösung von Wolfgang Büchner bedeutet
Der Machtkampf zwischen den "Spiegel"-Gesellschaftern ist entschieden: Die in der Mitarbeiter KG organisierten Printredakteure haben sich durchgesetzt, G+J gibt klein bei. Damit muss Chefredakteur Büchner gehen. Dass Geschäftsführer Saffe bleibt, ist wenig wahrscheinlich. ...
Nun soll es also offenbar Büchner richten. Auch wenn der 48-Jährige bei seinem letzten Job massiv aneckte, bringt er einige Qualifikationen mit, die ihm bei dieser Herausforderung helfen könnten. So hat er sich als Chef der Nachrichtenagentur dpa einen Namen als Modernisierer und Change-Manager gemacht. Eigenschaften, die auch bei der Blick-Gruppe bald gefragt sein könnten.
mas