"Wirtschaftlich untragbar": Servus TV stellt den Betrieb ein
Red Bull Media House stellt seinen Fernsehsender Servus TV ein. Die aktuelle Markt- und Wettbewerbssituation lasse "keine wirklich positive Entwicklung erwarten", teilte das Unternehmen am Dienstag mit. Der Sender war 2009 auf Sendung gegangen.
Obwohl man Jahr für Jahr "einen nahezu dreistelligen Millionenbetrag" in den Sender investiert habe, sei auch sieben Jahre nach dem Sendestart keine positive Entwicklung absehbar. Der Sender sei daher "für unser Unternehmen wirtschaftlich untragbar geworden", heißt es in einer Pressemitteilung des Senders. Man habe sich daher entschlossen, den Betrieb von Servus TV einzustellen. "Die Veränderungen am globalen Medienmarkt bestärken uns in dieser Entscheidung, weil digitale Angebote die klassischen, linearen Programme verdrängen", heißt es in der Mitteilung weiter.
Der aus dem regionalen Sender Salzburg TV hervorgegangene Kanal gehört zu Red Bull Media House, der Medientochter des österreichischen Getränkekonzerns Red Bull. Der Sender tat sich mit seiner Mischung aus Spielfilmen, Dokumentationen, Magazinen, Sport und Kultur gegen die etablierte Konkurrenz in Deutschland und Österreich von Anfang an schwer. In Deutschland pendelte der Marktanteil von Servus TV in den vergangenen Monaten zwischen 0,2 und 0,3 Prozent Marktanteil, in Österreich erzielte der Sender 2015 im Schnitt 1,7 Prozent Marktanteil. Das Printmagazin "Servus in Stadt und Land" ist von der Einstellung des Senders nicht betroffen. Der Sendebetrieb geht "bis auf weiteres" weiter. Wann genau der Sender abgeschaltet wird, ist noch unklar.
dh