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Anti-Adblocker verstoßen womöglich gegen EU-Datenschutz

Unter anderem Axel Springer setzt Anti-Adblocker ein
Axel Springer
Unter anderem Axel Springer setzt Anti-Adblocker ein
Zahlreiche Verlage setzen sich mittlerweile gegen Adblocker zur Wehr und sperren Nutzer entsprechender Programme auf ihren Websites aus. Doch diese Maßnahmen könnten gegen EU-Recht verstoßen. Die Software zur Erkennung von Adblockern fällt nach Ansicht der EU-Kommission unter die EU-Datenschutzrichtlinie.
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Das geht aus der Antwort der Kommission auf eine Anfrage des Datenschutzaktivisten Alexander Hanff hervor. Dieser hatte in einem Brief an Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker um eine Stellungnahme gebeten, ob beim Einsatz von Anti-Adblockern die EU-Datenschutzrichtlinie für elektronische Kommunikation zu beachten sei. Darin ist unter anderem geregelt, dass Nutzer darüber informiert werden müssen, zu welchem Zweck Informationen gespeichert werden und dass sie das Recht haben, der Verarbeitung von Daten zu widersprechen.

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Ähnlich wie bei Cookies müssten Websites, die Anti-Adblocker einsetzen, die Zustimmung der Nutzer einholen, da eine Software den Browser nach Adblockern durchsucht. Dies stelle einen Eingriff in die Privatsphäre des Nutzers dar.

Hanff, CEO von Think Privacy, will laut "Wired" nun rechtlich gegen Websites vorgehen, die Anti-Adblocker einsetzen. Ebenfalls per Twitter kündigte der Aktivist den Start einer "Name and Shame"-Website an, die Anbieter auflisten soll, die aus seiner Sicht illegale Anti-Adblocker einsetzen. In Deutschland setzen sich unter anderem Axel Springer und Gruner + Jahr mit entsprechenden Maßnahmen gegen Adblocker zur Wehr. dh

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