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Berliner Buchhändler Rüdiger Wenk übernimmt angeblich 70 Filialen

70 Weltbild-Filialen bekommen einen neuen Eigentümer
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70 Weltbild-Filialen bekommen einen neuen Eigentümer
Verwirrung um 70 zum Verkauf stehende Weltbild-Filialen. Ein bislang kaum bekannter Buchhändler soll die Geschäfte übernehmen. Bislang hat der Unternehmer laut einem Bericht der "SZ" erst zwei Geschäfte in Berlin. Weltbild hüllt sich in Schweigen.
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 Bei dem Käufer von 70 Buchhandlungen des Weltbild-Konzerns soll es sich nach Informationen der "Süddeutschen Zeitung" um den bislang weitgehend unbekannten Unternehmer Rüdiger Wenk handeln. Wenk habe bislang unter dem Namen Lesensart zwei Buchhandlungen in Berlin, der Geschäftssitz seiner GmbH sei aber inzwischen von der Bundeshauptstadt nach Ahaus in Nordrhein-Westfalen verlegt worden, berichtete das Blatt am Montag.


Von Weltbild wurde der Name des Käufers bislang nicht genannt. Der Zeitungsbericht wurde nicht bestätigt, aber auch nicht dementiert. "Der Verkauf steht noch unter dem Vorbehalt der Zustimmung der Gremien und der Zustimmung des Gesamtbetriebsrates zum Interessensausgleich", begründete dies eine Weltbild-Sprecherin. Aus Unternehmenskreisen wurde der Käufername der Deutschen Presse-Agentur allerdings bestätigt. Wenk selbst war für eine Stellungnahme am Montag zunächst nicht zu erreichen.

Der angeschlagene ehemalige Kirchenkonzern Weltbild, der in der Insolvenz mehrheitlich von der Düsseldorfer Droege Group übernommen wurde, hatte angekündigt, dass etwa jede zweite Weltbild-Filiale von einer "mittelständischen Buchhandelskette aus Ahaus" übernommen werde. Betroffen sind 400 Mitarbeiter. Die Mitteilung hatte zu großem Rätselraten geführt, da in Ahaus keine mittelständische Kette bekannt war.

Nach Angaben des Betriebsrats der Weltbild-Filialtochter waren die Reaktionen der Arbeitnehmer auf den Verkauf sehr unterschiedlich. "Viele sind verunsichert aufgrund der Ungewissheit, andere wiederum sehen eine Perspektive für ihre Filiale, mit einem neuen Erwerber einen Neustart zu beginnen", erklärte Gesamtbetriebsratsvorsitzende Julia Käding am Montag. Das vergangene Jahr sei für die Mitarbeiter "eine Achterbahnfahrt" gewesen, "und leider ist die erhoffte Ruhe auch 2015 noch lange nicht eingekehrt". dpa

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