Bislang gibt es nur illegal hochgeladene "Tatorte" auf Youtube
Wer den "Tatort" am Sonntagabend verpasst hat, wird nicht nur in der ARD-Mediathek fündig, sondern auch bei Youtube. Rund 124.000 Treffer liefert die Suche nach dem Stichwort "Tatort" in dem Videoportal, von aktuellen Folgen bis zu Klassikern - in der Regel handelt es sich dabei allerdings um illegal hochgeladene Videos. Nun will die ARD einen offiziellen "Tatort"-Channel und einen Kanal für seine Comedy-Formate einrichten.
Mit dem eigenen "Tatort"-Channel wolle man "ein verlässliches und von uns gesteuertes Angebot an den Start bringen", sagte ARD-Sprecherin Silvia Maric dem "Tagesspiegel". Damit wolle man vor allem junge Menschen erreichen, die nur noch selten linear fernsehen: "Sie bewegen sich mehr in sozialen Medien und auf Videoplattformen. Wir nutzen also YouTube, um mehr Menschen zu erreichen und so auch günstig unsere Inhalte zu verbreiten."
Für den Youtube-Channel sollen dabei die gleichen Regeln gelten wie für die ARD-Mediathek: Die Folgen werden nach der Ausstrahlung im Fernsehen lediglich sieben Tage lang zur Verfügung stehen und aus Jugendschutzgründen nur von 20 Uhr bis 6 Uhr. Einen echten Vorteil gegenüber der Mediathek bietet der Youtube-Channel daher nicht.
Die Ministerpräsidenten der Länder haben sich zwar darauf geeinigt, die sogenannte Sieben-Tage-Regel zu kippen, bislang dürfen die Öffentlich-Rechtlichen ihre TV-Inhalte im Internet aber nur eine Woche lang zur Verfügung stellen.
Neben dem "Tatort"-Channel ist außerdem ein eigener Kanal für ARD-Comedy- und Satiresendungen geplant. Zunächst müsse aber die Rechtesituation geprüft werden. Starten sollen die neuen Youtube-Kanäle der ARD im Herbst.
dh