Frank Giersberg, Leiter der Marktentwicklung im VPRT
Gute Stimmung bei den elektronischen Medien: Im Vorfeld der Medientage München veröffentlicht der Verband Privater Rundfunk und Telemedien (VPRT) seine Marktprognose für 2014: TV wird demnach um 2,7 Prozent zulegen, Radio um 1,1 Prozent. Fernsehen ist damit erneut der Gewinner in einem insgesamt nur schwach wachsenden Markt.
"Die Umsätze der audiovisuellen Medien wachsen über alle Angebotsformen und Geschäftsmodelle hinweg", sagt
Frank Giersberg, Leiter Marktentwicklung im VPRT. Unterm Strich bedeutet das Plus von 2,7 Prozent für TV einen Zuwachs auf 4,2 Milliarden Euro. Damit bleibt Fernsehen die mit Abstand stärkste Gattung. 2013 lag das Wachstum noch bei 2,2 Prozent. Für Online-Videowerbung prognostiziert der Verband einen Anstieg von mehr als einem Fünftel auf 244 Millionen Euro. Insgesamt steigen die Bewegtbildwerbeumsätze damit um 3,6 Prozent.
Radiowerbung liegt ebenfalls im Plus, wächst jedoch mit 1,1 Prozent weniger stark als die Vermarkter zu Jahresbeginn noch gehofft hatten. Unterm Strich bedeutet das ein Nettowerbevolumen von 750 Millionen Euro. 2013 hatte die Gattung noch um 3,7 Prozent zugelegt. Instream-Audiowerbung wird mit 30 Prozent deutlich stärker wachsen auf über 10 Millionen Euro - macht damit aber wie bei TV nur einen Bruchteil der Erlöse aus. "Die klassischen TV- und Radioangebote bleiben weiterhin mit Abstand die umsatzstärksten Segmente", sagt Giersberg.
Die Umsätze der audiovisuellen Medien wachsen über alle Angebotsformen und Geschäftsmodelle hinweg.
Frank Giersberg
Auch zu Display-Werbung in Online und Mobile gibt der VPRT mittlerweile Prognosen ab. Demnach wird Display 2014 um 6 Prozent auf 1,2 Milliarden Euro steigen. Der
Online-Vermarkterkreis hatte im Vorfeld der
Dmexco im September ein Plus von 6,8 Prozent in Aussicht gestellt, damit seine Prognose aber nach unten korrigiert. Teleshopping wird um 4 Prozent auf 1,8 Milliarden Euro wachsen. Das Segment hat sich damit als wichtige Säule neben Free- und Pay-TV entwickelt.
Das stärkste Wachstum weist jedoch Pay-TV auf. Der Paid-Video-on-Demand-Markt wird dank
Sky und anderer, auch non-linearer Anbieter, um rund 12 Prozent wachsen und erzielt damit rund 2,3 Milliarden Euro.
Die VPRT-Prognose basiert auf der Befragung von Führungskräften in deutschen Medienunternehmen. Sie erwarten für die kommenden Jahre einen anhaltenden Audio- und Bewegtbildboom über alle Plattformen.
pap
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