VPRT Herbstprognose

TV und Radio legen 2016 zu

Florian Ruckert, Vorsitzender der Geschäftsführung der RMS
Foto: Bastian Görgens für RMS
Florian Ruckert, Vorsitzender der Geschäftsführung der RMS
TV und Radio haben derzeit Oberwasser. Fernsehwerbung wird in diesem Jahr um 2,4 Prozent auf 4,5 Milliarden Euro steigen, Radiowerbung um 1,9 Prozent auf rund 760 Millionen Euro. Dies prognostiziert der Verband Privater Rundfunk und Telemedien (VPRT). Damit liegen beide Gattungen im Rahmen der Erwartungen, die der VPRT im Rahmen seiner Frühjahrsprognose veröffentlicht hatte. Auch Instream-Audio und -Videowerbung steigen stark an auf 21 Millionen beziehungsweise 400 Millionen Euro. Bei Bewegtbild fließt damit fast schon jeder fünfte Werbe-Euro in Kanäle abseits des klassischen Fernsehens.
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Florian Ruckert, Vorsitzender der Geschäftsführung des Radiovermarkters RMS, sieht in dem deutlichen Wachstum von Radio und TV "eine Neubewertung der Reichweiten-Funktion klassischer Medien". Die Gattungen hätten ihre Hausaufgaben gemacht und in eine Konvergenzwährung ebenso investiert wie in bessere Wirkungsnachweise. Auch Martin Krapf, Geschäftsführer der TV-Gattungsmarketinginitiative Screenforce, sieht dies als einen Grund für das unverändert gute Wachstum von Fernsehen. "Man merkt eine deutliche Rückbesinnung", sagt er mit Blick auf Werbungtreibende und Mediaagenturen. "TV ist nachvollziehbar und berechenbar. Das honoriert der Werbemarkt."


Pay-TV und Teleshopping legen ebenfalls deutlich zu. Teleshopping kann den Umsatz um 3 Prozent auf 1,9 Milliarden Euro steigern. Die Paid-Content-Umsätze im TV klettern um 6 Prozent auf 2,3 Milliarden Euro. Der Großteil davon entfällt auf Sky Deutschland. Der Bereich Paid Video mit Playern wie Amazon und Netflix, aber auch Sky, kommt bereits auf eine halbe Milliarde Euro – das entspricht schon fast einem Fünftel der Umsätze.

Unterm Strich wird der Umsatz, den die audiovisuellen Medien mit Werbung, Bezahlinhalten und Shopping erzielen, in diesem Jahr erstmals 11 Milliarden Euro übersteigen. Das entspricht einem Umsatzwachstum von 6,2 Prozent beziehungsweise 650 Millionen Euro. 2015 lag der Umsatz noch bei 10,4 Milliarden Euro. "Wir erwarten eine ausgesprochen positive Entwicklung", sagt Frank Giersberg, Mitglied der VPRT-Geschäftsführung und für den Bereich Markt und Geschäftsentwicklung zuständig. pap

Mehr dazu in HORIZONT 43 vom 27. Oktober 2016

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