Renate Köcher, Chefin des Instituts für Demoskopie Allensbach
Manchmal hilft bei der eigenen Standortbestimmung ein klarer, an besten wissenschaftlicher Blick von außen. Den lieferte Renate Köcher, Chefin des Instituts für Demoskopie Allensbach, den versammelten Verlegern beim Publisher's Summit des VDZ in Berlin. Sie las der Branche die Leviten, machte Mut - und lieferte die Fakten dazu.
"Sie vermitteln oft den Eindruck, als glaubten Sie selbst nicht an den Wert Ihrer Produkte - dann kann man ihn auch schwer anderen Menschen vermitteln", rief Köcher in die Runde. Wer jede Stellenstreichung bei Verlagen zum großen Aufmacher hochkoche, der belichte seinen eigenen Wert unter.
Apropos Wert: Die Bundesbürger messen Printtiteln einen deutlich höheren Wert bei als den inhaltsgleichen Digitalausgaben – ganz so, als verliehen das Trägermedium und die Vertriebslogistik denselben recherchierten und aufbereiteten Inhalten einen zusätzlichen Wert oder Nutzen. 2,98 Euro, das ist im Durchschnitt der Preis, den die Bevölkerung für eine laut Fragestellung "gut gemachte" Zeitschrift für angemessen hält. Personen, die Zeitschriften abonniert haben, setzen den Wert etwas höher an: bei 3,45 Euro, knapp 16 Prozent darüber.
Diese Durchschnittsberechnungen basieren auf jenen 75 Prozent (Gesamt) beziehungsweise 85 Prozent (Abonnenten) der Probanden, die überhaupt eine Vorstellung von einem fairen Magazinpreis haben und Angaben machen. Deutlich niedriger sind die Werte bei der Frage nach dem angemessenen Preis für eine vollständige digitale Ausgabe: Mehr als zwei Drittel der Befragten – ob mit oder ohne Abo – sind unentschieden oder treffen aus anderen Gründen keine Aussage. Und die Minderheit derer, die sich ein Urteil zutrauen, misst den digitalen Ausgaben einen Wert bei, der weniger als halb so hoch ist wie der des gedruckten Heftes: 1,45 Euro sei der faire Preis für eine digitale Ausgabe, sagen die Probanden im Durchschnitt. Abonnenten setzen den Wert auch hier etwas höher an: bei 1,65 Euro, knapp 14 Prozent mehr.
rp
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