Zwar legte der Umsatz in den drei Monaten bis Ende März verglichen mit dem Vorjahreswert um 36 Prozent auf 594,5 Millionen Dollar (526,4 Mio Euro) zu, wie das Unternehmen am Dienstag mitteilte. Analysten hatten jedoch mit einem wesentlich höheren Wert gerechnet. Besonders enttäuschend: Die Werbeerlöse, Twitters wichtigste Geldquelle, wuchsen nur noch um 37 Prozent auf 595 Millionen Dollar. Im Vorquartal hatte es hier noch ein Plus von 48 Prozent gegeben.
Zudem wurden die Prognosen der Analysten beim Ausblick auf das laufende Vierteljahr massiv verfehlt. Twitter stellt Erlöse zwischen 590 und 610 Millionen Dollar in Aussicht. Finanzprofis waren von erheblich mehr ausgegangen. Anleger reagierten empfindlich auf die Zahlen. Der seit Jahresbeginn bereits um 23 Prozent abgesackte Kurs derTwitter-Aktie brach nachbörslich um über zwölf Prozent ein.
Zumindest beim Nutzerwachstum konnte Vorstandschef Jack Dorsey, der im letzten Jahr an die Firmenspitze zurückgekehrt war und den glücklosen Dick Costolo ersetzt hatte, Fortschritte melden. Die Zahl der aktiven User, die sich mindestens einmal pro Monat einloggen, stieg dank saisonaler Faktoren und einer Marketing-Offensive zum Vorjahr um drei und zum Vorquartal um 1,6 Prozent auf 310 Millionen.
Ist Twitter noch zu retten?
Das Unternehmen bleibt in den roten Zahlen, auch wenn der Verlust deutlich verringert wurde. Unter dem Strich ergab sich im ersten Quartal ein Minus von 79,7 Millionen Dollar. Im entsprechenden Vorjahreszeitraum waren es noch 162,4 Millionen Dollar gewesen.
Nutzer können über Twitter bis zu 140 Zeichen lange Nachrichten absetzen, die auch Links zu Websites, Bildern oder Videos enthalten können. Der 2006 gestartete Dienst hat sich damit als Medium für die Verbreitung von schnellen Nachrichten etabliert. dpa