Umbau

Gruner + Jahr holt Münchner Redaktionen nach Hamburg

Bei Gruner + Jahr wird an der großen "Transformation" gearbeitet
Bei Gruner + Jahr wird an der großen "Transformation" gearbeitet
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Die offizielle Verkündung der neuen Struktur von Gruner + Jahr steht noch aus, eine erste Umbaumaßnahme sickerte nun aber bereits durch: Der Verlag wird nach Informationen von HORIZONT.NET einen Gutteil seines Müncher Standorts, an dem unter anderem Titel wie "Neon", "Nido", "Eltern" und "P.M." produziert werden, auflösen und nach Hamburg holen. Betroffen sind gut 120 Mitarbeiter. Hintergrund dürfte die geplante Ausrichtung des Produktportfolios nach so genannten Communities of Interest sein.

Besser, schneller und effizienter soll Gruner + Jahr nach Wunsch von Vorstandschefin Julia Jäkel werden. Dazu soll der Verlag umgebaut werden: Künftig will man das Print-Stammgeschäft in so genannte "Communites of Interest" (CoI) aufteilen, also dem Leser in speziell zugeschnittenen Interessengebieten Mehrwert bieten. Dazu ist aber auch eine räumliche Neuanordnung der Redaktionen vonnöten - das wurde nun deutlich: G+J holt seine Münchner Titel, darunter "Neon", "Nido", "Eltern", "P.M." und die Titel der EMV heim nach Hamburg. Von dem Umbau sollen rund 120 der gut 200 Mitarbeiter des Standortes betroffen sein, ihnen wird ein Umzugsangebot gemacht. Wer dazu nicht bereit ist, könnte abgefunden werden.

Wie die neue Orga-Struktur bei G+J aussieht, wird dem Vernehmen nach am morgigen Dienstag verkündet. Nach Informationen von HORIZONT.NET wird der Verlag bei seiner CoI-Aufteilung die fünf Themengruppen Food, Living, Family, People und Wissen bedienen. Dazu soll es drei Hilfssparten geben, in denen Titel mit General-Interest-Ausrichtung, die sich keiner CoI zuordnen lassen, untergebracht werden sollen. Verantwortlich für jede Säule ist jeweils ein so genannter Publisher, der die jeweilige CoI an den Bedürfnissen von Lesern, Nutzern und (Werbe-)Wirtschaft ausrichtet. Sie werden an Soheil Dastyari und Frank Stahmer berichten, die sich die CoI sowie die letzten noch nicht zentralisierten Funktionen wohl aufteilen werden. Dastyari soll dabei für Marketing und Lizengeschäft zuständig sein, Stahmer verantwortet zentral die Herstellung.

Der Aufsichtsrat von Gruner + Jahr hat die Umbaupläne bereits genauso genehmigt wie die dafür notwendigen Invesititonsmittel. Diese sollen sich auf bis zu eine halbe Milliarde Euro für die kommenden drei bis fünf Jahre belaufen. ire
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