Ukraine-Krise

ZDF und ARD weisen Kritik an Berichterstattung zurück

ZDF-Chefredakteur Peter Frey wehrt sich gegen die Kritik an der Ukraine-Berichterstattung
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ZDF-Chefredakteur Peter Frey wehrt sich gegen die Kritik an der Ukraine-Berichterstattung
ZDF und ARD wehren sich gegen die Kritik an ihrer Berichterstattung zur Ukraine-Krise. Das ZDF habe sich immer wieder kritisch mit den Gruppen des "rechten Sektors" in der Ukraine und der Russland-Politik der NATO auseinandergesetzt, heißt es aus Mainz. Der NDR will die Berichterstattung über den Konflikt in der Ukraine "weiterhin intensiv beobachten". Auslöser der Kritik waren ein an die Öffentlichkeit gelangter Bericht des ARD-Programmbeirats und ein Bericht im "Handelsblatt".
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Das neunköpfige ARD-Gremium hatte in seiner Sitzung im Juni kritisiert, die Berichterstattung der ARD zur Krise in der Ukraine sei "fragmentarisch", "tendenziös", "mangelhaft" und "einseitig". Die ausgestrahlten Inhalte hätten teilweise den "Eindruck der Voreingenommenheit erweckt" und seien "tendenziell gegen Russland und die russischen Positionen" gerichtet, heißt es in einem Resumée, das das Online-Magatin Telepolis (Heise-Verlag) veröffentlicht hatte. In eine ähnliche Richtung geht auch die Kritik an der Berichterstattung des ZDF. Grüne und Die Linke hatten beanstandet, dass ZDF-Chefredakteur Peter Frey im ZDF-Fernsehrat laut "Handelsblatt" nicht auf kritische Fragen der Linken-Abgeordneten Gesine Lötzsch antworten wollte.

"Mit Kritik an seiner Berichterstattung setzt sich das ZDF selbstverständlich auseinander. Ich habe Fragen von Frau Lötzsch weder unbeantwortet gelassen noch kritisiert", stellt Frey nun klar. Die Fragen in der Plenarsitzung des ZDF-Fernsehrats hätten sich auf einen Schnittfehler bei einer Übersetzung im "Heute-Journal" sowie auf das Zeigen von verfassungswidrigen Symbolen in der "Heute"-Sendung vom 8. September 2014 bezogen. "Zu beiden Fragen von Frau Lötzsch habe ich Stellung genommen", so Frey. Der Vorsitzende des ZDF-Fernsehrats Ruprecht Polenz kritisierte die Berichterstattung des "Handelsblatts". Der Bericht stelle den Verlauf der Sitzung auf den Kopf. "Hätte das 'Handelsblatt' an der anschließenden Pressekonferenz teilgenommen oder bei mir rückgefragt, hätte ein so schiefer Artikel wohl nicht geschrieben werden können."

Auch der NDR-Rundfunkrat beschäftigte sich in seiner Sitzung am vergangenen Freitag mit der ARD-Berichterstattung über die Ukraine-Krise. "Wir werden die Berichterstattung über den Konflikt in der Ukraine weiterhin intensiv beobachten und uns - auch in unseren Ausschüssen - damit auseinandersetzen. Dabei geht es vor allem auch um die Berichterstattung in der 'Tagesschau' und den 'Tagesthemen'", sagte Ute Schildt, Vorsitzende des NDR-Rundfunkrates. Zuvor hatte bereits der WDR auf die Kritik des ARD-Programmbeirats reagiert. Gegenüber "Spiegel Online" sagte WDR-Fernsehdirektor Jörg Schönenborn, man berichte stets mit "professioneller Distanz, auch proukrainischen Kräften gegenüber". fam



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